Deutschland gegen Ghana: Die Taktik des DFB-Team

Bereits gestern machte sich die DFB-Elf nach Einbruch der Dunkelheit auf nach Fortaleza, wo morgen um 21 Uhr deutscher Zeit (16 Uhr Ortszeit) unser zweites Gruppenspiel gegen Ghana stattfindet. Deutschland könnte mit einem Sieg vorzeitig das Achtelfinale klar machen. Die „Black Stars“ jedoch werden alles geben, um eine Niederlage zu verhindern, die für die Afrikaner das praktische Aus im Turnier bedeuten würde.

Rückblick WM 2010

Nach dem Kantersieg im Auftaktspiel gegen Portugal ist in Deutschland wieder die WM-Euphorie ausgebrochen. Doch Bundestrainer Joachim Löw mahnt zur Vorsicht und „högschder Konzentration“. Man erinnere sich an die WM 2010 in Südafrika, als wir im ersten Match gegen Australien ebenfalls einen 4:0 Sieg feierten. Das zweite Match allerdings war ein gehöriger Stimmungsdämpfer. Gegen Serbien konnte unsere Elf nichts ausrichten, Klose musste mit einer gelb-roten Karte vom Platz, nur eine Minute später fiel das Gegentor. Zu allem Überfluss hielt Serbiens Torwart dann auch noch einen Elfer von Podolski. Serbien durfte sich als Sieger feiern. Im letzten Vorrundespiel ging es dann ebenfalls gegen Ghana. Eine Niederlage hätte das Vorrundenaus bedeutet. Auch ein Unentschieden hätte nicht gereicht, wenn gleichzeitig Serbien gegen Australien drei Punkte abgerungen hätte (was allerdings nicht der Fall war). Zum Glück gewann unsere Nationalmannschaft das Match. Özil traf in der 60. Minute zum 0:1, das bis zum Abpfiff gehalten werden konnte.

Die Taktik gegen Ghana

Grundsätzlich kann man Ghana mit der Mannschaft aus Portugal nicht vergleichen. Die Afrikaner haben ihre Stärken im Mittelfeld, wo sie mit einem aggressiven und taktisch disziplinierten Zweikampfverhalten für Druck sorgen. Schwächen zeigen sie dagegen in der Abwehrkette, die durch eine pressende deutsche Offensive gesprengt werden kann.

Ob Mats Hummels bis Samstag fit wird, steht noch in den Sternen. Gestern konnte er noch nicht wieder mittrainieren, nachdem er sich im ersten Spiel eine Oberschenkelverletzung zugezogen hatte. Es könnte also sein, dass Löw seine Erfolgself von Montag leicht umbauen muss. Ein Restfunken Hoffnung bleibt noch, dass Hummels morgen mit von der Partie ist, er selbst fühlt sich laut eigener Aussagen wohl fit. Gut wäre es, denn die aus vier Innenverteidigern bestehende Abwehrkette zeigte gegen Portugal eine souveräne Leistung und vereitelte dank eines schnellen Umschaltspiels problemlos die meisten portugiesischen Konter (mal abgesehen von einigen Patzern in der ersten Viertelstunde). Zudem würde jede gemeinsame Spielminute in dieser Formation sich positiv auf den weiteren Turnierverlauf auswirken. Je eingespielter die Abwehrkette, desto sicherer und effektiver ist sie auf dem Feld.

Macht sein Oberschenkel trotz allem nicht mit, würde Jérôme Boateng von Rechtsaußen nach innen wechseln. Auf den Außenpositionen könnte dann ein Erik Durm oder Kevin Großkreutz mitmischen, die diese Woche intensiv ins Training einbezogen wurden. Dies könnte auch von Vorteil sein, da die Black Stars als eher defensive Mannschaft gelten, wo ein etwas offensiver agierender Außenverteidiger, der im Umschaltspiel mit Flanken die Afrikaner unter Druck setzt, durchaus eine denkbare Option für Löw ist.

Im defensiven Mittelfeld wird der Bundestrainer mit ziemlicher Sicherheit wieder auf Lahm und Khedira setzen. In der Offensive machte Löw gute Erfahrung mit der Aufstellung flinker und dynamischer Nationalspieler wie Götze und Kroos, die effektiv die Abwehrkette der Portugiesen auzuhebeln wussten. Sobald sich bei ihnen aufgrund des Pressings Erschöpfung breit macht, können die Joker um Podolski, Schürrle oder auch Klose eingesetzt werden, die neuen Schwung ins Spiel bringen und den müden Gegner unter Druck setzen. Unser Torjäger Thomas Müller braucht sich nach seinem Hattrick keine Sorgen um seinen Startplatz zu machen. Es ist daher anzunehmen, dass die Offensivtruppe die gleiche bleibt, wie im Match zuvor.

Per Mertesacker vor 100. WM-Spiel

Abwehrschef Per Mertesacker feiert gegen Ghana sein 100. Länderspiel für die deutsche Nationalmannschaft. Damit gesellt sich der 1,98 m große Hüne vom FC Arsenal zu den Rekordspielern Lothar Matthäus (150 Spiele), Miroslav Klose (132 Spiele), Lukas Podolski (115 Spiele), Jürgen Klinsmann (108 Spiele), Philipp Lahm (107 Spiele), Jürgen Kohler (105 Spiele), Franz Beckenbauer (103 Spiele), Bastian Schweinsteiger (102 Spiele) und Thomas Häßler (101 Spiele).

Per Mertesacker warnt vor gefährlichen Ghanaern:

Bildquelle: 2010 World Cup – Shine 2010 (CC BY 2.0)

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