Deutschland vs. Portugal: DFB-Team will Ausrufezeichen setzen

Heute startet die Fußball WM 2014 endlich auch für Deutschland. Um 18:00 Uhr deutscher Zeit ist Anstoß in Salvador gegen Portugal.

Bundestrainer Joachim Löw ließ gestern auf der DFB-Pressekonferenz verlauten, dass alle 23 Spieler des WM Kaders 100%ig fit und einsatzbereit sind. Auch unser Torwart Manuel Neuer, den zuletzt noch Schulterprobleme plagten, der jedoch seit einigen Tagen wieder voll ins Torwarttraining eingestiegen ist. Ebenso stellte sich das Gerücht, Schweinsteiger hätte sich erneut verletzt, als haltlos heraus. Es handelte sich lediglich um eine Routineuntersuchung auf Veranlassung der FIFA, um den Versicherungsfall auszuschließen. Der Weltfußballverband zahlt nämlich an die Landesverbände, sollte sich ein Spieler während der WM verletzten.

Die Aufstellung

Joachim Löw kann also aus dem vollen Kader schöpfen, was vor allem bei den hohen Temperaturen sowie Luftfeuchtigkeit in der brasilianischen Mittagshitze (Anpfiff 13:00 Uhr Ortszeit) auch nötig sein wird, um neuen Schwung ins Spiel zu bringen. Dennoch wird er auf eine Startformation setzen, die so noch nie zusammen auf dem Feld stand. Nicht nur, weil Schweinsteiger und Khedira lange verletzt waren, Reus aufgrund seiner Verletzung im letzten Testspiel fehlt und Özil im Formtief hängt, sondern auch wegen den klimatischen Bedingungen und aufgrund der Stärken des Gegners, die Löw vor allem im Konterspiel sieht.

Schweinsteiger wird daher zunächst wohl nur auf der Bank Platz nehmen. Auf der Sechserposition ist Kapitän Philipp Lahm vorgesehen, der schon bei den letzten beiden Testspielen im defensiven Mittelfeld überzeugte und sich auf dieser Position auch bei den Bayern wohl fühlt. In den Halbpositionen vor ihm werden vermutlich Toni Kroos und Sami Khedira spielen.

In der Viererkette setzt der Bundestrainer mit Höwedes, Hummels, Mertesacker und Boateng erstmals auf vier gelernte Innenverteidiger, die nicht nur den Weltfußballer des Jahres 2014, Ronaldo, ausschalten sollen: „Portugal ist der Weltmeister im Konterspiel. Es spielt dann auch keine Rolle, ob Ronaldo spielt oder nicht. Natürlich hat er eine besondere Qualität, aber die Spielweise bleibt die gleiche“, mahnt Löw seine Verteidigerriege an. Wir wissen mittlerweile jedoch, dass Ronaldo gegen Deutschland in jedem Fall auf dem Platz stehen wird. Und so dürfte sich Nationaltorwart Manuel Neuer freuen, dass die vier Spieler vor ihm eher dafür bekannt sind, die Schotten dicht zu halten, als nach vorne zu agieren. Anstatt ein offensives Laufspiel sei gegen Portugal vielmehr Stabilität, präzises Passspiel und Kopfballstärke gefragt, so Löw. Es sei wichtig, bereits hinten zu stehen, wenn die schnellen Angreifen „den Turbo anwerfen“. Und auch Benedikt Höwedes betont: „Es wird nicht unsere Aufgabe sein, ständig Flanken zu schlagen, sondern unser Tor abzusichern und vorne mal den Kopf hinzuhalten“.

Der Angriff wird vermutlich durch Lukas Podolski, Mesut Özil und Thomas Müller ergänzt. Während Müller gesetzt ist, könnte es auch sein, dass der Bundestrainer sich Podolski lieber als Joker warm hält. In dieser Rolle konnte er auch schon im letzten Freundschaftsspiel gegen Armenien brillieren. Für ihn würde dann André Schürrle auflaufen, der im Trainingscamp Campo Bahia überzeugte und Biss zeigt.

Unser einziger echter Stürmer Miroslav Klose muss zunächst auf der Bank Platznehmen, könnte im Laufe des Spiels aber zu einem Einsatz kommen. Dem 36-Jährigen fehlen noch zwei Tore, um den Brasilianer Ronaldo einzuholen, der mit insgesamt 15 Toren die meisten Treffer bei Fußball Weltmeisterschaften erzielte. Mit dem Rekord vor Augen dürfte er noch ein bisschen mehr motiviert sein, bei seinem letzten Turnier noch einmal alles zu geben.

Vermutete Aufstellung:

Podolski | Özil | Müller
Kroos | Khedira
Lahm
Höwedes | Hummels | Mertesacker | Boateng
Neuer

Die Statistik

Mit Deutschland gegen Portugal spielt die Nummer 2 der Weltrangliste gegen die Nummer Vier. Die Statistik spricht für Deutschland. Von 17 bisherigen Begegnungen konnte die DFB-Elf neun für sich entscheiden. Fünf Mal trennte man sich Unentschieden und drei Mal gewannen die Portugiesen. Die letzte Niederlage gegen die Südeuropäer liegt bereits 14 Jahre zurück. In der Vorrunde der EM 2002 erkämpfte Portugal ein 3:0 gegen unsere Nationalmannschaft.

Übrigens ist heute auch Angela Merkel wieder mit von der Partie. Sie ist nach Brasilien gereist und wird das DFB-Team von der Ehrentribüne anfeuern. Und da wir alle wissen, wie schön sich Angie über Tore der Nationalelf freut, hoffen wir doch alle auf möglichst viele Buden gegen unseren ersten Gruppengegner Portugal.

Und auch Löw versprach den Fans zu Hause vor dem Fernseher: „Wir werden alles daran setzen, den Fans in Deutschland viel Freude zu bereiten. Wir wollen im ersten Spiel ein Ausrufezeichen setzen.“ Na dann kann ja nichts mehr schief gehen ;-)

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