72 Tage vor WM 2014: Joachim Löw wirft das Handtuch

Wie der DFB heute morgen verlauten ließ, hat Joachim Löw seinen Rücktritt vom Amt des Bundestrainers der deutschen Fußball Nationalmannschaft erklärt. Als Grund für diesen unerwarteten Schritt führt er gesundheitliche Probleme an. Assistenztrainer Hans-Dieter Flick wird die Aufgaben von Jogi Löw mit sofortiger Wirkung übernehmen.

Offenbar leidet Joachim Löw unter dem Burn Out Syndrom und hat nun – nur wenige Wochen vor dem Beginn der Fußball Weltmeisterschaft 2014 – die Reißleine gezogen: „Die eigene Gesundheit sollte immer vor gehen. Die letzten Wochen und Monate waren sehr anstrengend für mich. Ich bin nach langen Gesprächen mit meiner Frau, dem DFB und meinem Arzt schweren Herzens zu dem Schluss gekommen, dass ich mich meinem Trainerposten und der damit verbundenen Verantwortung für den deutschen Fußball aktuell nicht mehr gewachsen fühle. Ich habe deshalb meinen sofortigen Rücktritt eingereicht. Ich bin mir sicher, dass Hansi (Flick, d. Red.) seine Aufgabe gut machen und unsere Nationalelf in Brasilien zum Erfolg führen wird“, ließ Löw in einer Pressemitteilung des DFB mitteilen.

Löw ist nach Ralf Rangnick der zweite deutsche Fußball-Trainer, der aufgrund des Erschöpfungssyndroms das Handtuch wirft. Rangnick hatte im September 2011 seinen Vertrag beim FC Schalke 04 vorzeitig aufgelöst, nachdem er sich nicht mehr in der Lage sah, „die Kraft und Energie aufzubringen“, seinen Job weiterhin auszuüben.

Der Druck war zu groß. Löws Speicher sind erschöpft.

Löw beendet sein Engagement beim DFB ohne Titelgewinn, weshalb er von den Fans, deutschen Ex-Spielern und den Medien teilweise heftig kritisiert wurde. So wurde ihm etwa nach der EM 2012 eine bedeutende Mitschuld an dem Halbfinalaus gegen Italien attestiert. Auch während und nach der erfolgreichen WM 2014 Qualifikation wurden immer wieder Stimmen laut, die seine Absetzung forderten, auch aufgrund seiner Nominierungspolitik, die von so manchem Fußballfan nicht nachvollzogen werden konnte und wollte. Jetzt wird klar, dass Löw mit der immensen Erwartungshaltung nicht mehr umzugehen wusste. Hinzu kamen die Personalsorgen, mit denen die Nationalmannschaft zuletzt zu kämpfen hatte (Mario Gomez, Mesut Özil, Sami Khedira, etc.) und die Situation nicht einfacher machte.

Joachim Löw hatte 2006 nach der Fußball WM in Deutschland das Amt als Bundestrainer der deutschen Nationalelf von Jürgen Klinsmann übernommen. Bei der EM 2008 holte er den Vizeeuropameistertitel, 2010 in Südafrika landeten Jogis Jungs auf dem dritten Platz und 2012 schied man im EM-Halbfinale aus. Trotz der stets guten Leistung und positiven Weiterentwicklung des deutschen Kaders warten die Fans seit 2006 auf den vierten Stern. Dass es auf dem südamerikanischen Kontinent schwer werden wird, den Pokal zu holen, ist sich auch Löw bewusst. Diese Aufgabe muss nun aber ein anderer übernehmen. Hansi Flick, der das Team ebenfalls seit 2006 als Assitenztrainer betreut, wird das Steuerrad übernehmen. Ob Löw, der noch einen Vertrag bis nach der EM 2016 in Frankreich besitzt, nach einer hoffentlich schnellen Genesung wieder als Bundestrainer zurückkehrt, ließ der DFB offen. Man darf es aber bezweifeln.

Interne Streitereien könnten Entscheidung begünstigt haben

Denn inoffiziell machen Gerüchte die Runde, dass interne Streitigkeiten mit Teammanager Oliver Bierhoff das Fass zum Überschwappen brachte und Löws Entscheidung begünstigte. So soll Bierhoff beim DFB gegen den Willen von Löw auf den Bau des Campo Bahia als DFB-Quartier bestanden haben, während Jogi ein Hotel bei Belo Horizonte favorisiert haben soll. Das Campo Bahia entsteht derzeit in der Nähe von Porto Seguro, doch kommt es derzeit – wie bei fast allen WM-Bauprojekten in Brasilien – zu deutlichen Bauverzögerungen. Im schlimmsten Fall muss die deutsche Elf ihre Zelte auf einer Baustelle aufschlagen. Aufgrund dieser Tatsache soll es zwischen Löw und Bierhoff zu einer heftigen Auseinandersetzungen gekommen sein, mit dem Ergebnis, dass der Bundestrainer sich weigerte unter diesen Umständen das DFB-Team während der WM 2014 zu betreuen.

Was auch immer vorgefallen ist, die Entscheidung ist gefallen. Einige Fans wirds freuen, dass Löw endlich weg vom Fenster ist, andere machen sich berechtigterweise Sorgen, ob Flick es innerhalb dieser kurzen Zeit schafft, das Ruder an sich zu reißen und das Schiff auf Kurs zu halten. Aber wie sagte bereits Kurt Kluge: „Alles Neue fängt mit Scherben an.“ Hoffen wir, dass die Scherben uns Glück bringen.

Update: Bei diesem Artikel handelt es sich um einen Aprilscherz! Joachim Löw leidet weder am Burnout-Syndrom, noch wirft er vorzeitig das Handtuch. Wir entschuldigen uns bei allen, die dieser Artikel verärgert haben sollte. Garantiert authentische und aktuelle Nachrichten rund um das Turnier in Brasilien findet ihr hier: WM 2014 News.

Bildquelle: Thomas Holbach (CC BY-SA 2.0)

10 comments… add one
  • Dog Link Reply

    Ähm… welchter Tag ist heute? :D

  • Marting Link Reply

    Auch wenn es fies ist, schließlich gönnt man niemanden solch eine Krankheit, aber…. ich f-r-e-u-e mich! Wurde echt Zeit, dass wir jemanden anderes als Bundestrainer bekommen. Mit Löw ist einfach kein Titel zu holen. Und man merkt ja jetzt, dass es seiner Aufgabe offensichtlich nicht gewachsen war…

    • Wolfgang Niersbach Link Reply

      Ey Marting: APRIL, APRIL!!!

  • Grinder Link Reply

    Toller Aprilscherz

  • Don’t you think it is actually quite pathetic to use mental health problems as the excuse for a joke, after what has happened in German football in the past few years.

  • April Link Reply

    Schon aufs Datum geschaut?

  • Alex Link Reply

    Ist doch nur ein Aprilscherz!

  • MercedesMann Link Reply

    Guck mal aufs Datum, @Marting. >.<

  • Fritz Link Reply

    Verarscht euch Selbst! Das ist ein Aprilscherz!

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