Löw dünnt den WM Kader aus

Letzten Donnerstag hat Bundestrainer Joachim Löw den vorläufigen WM Kader für Brasilien bekannt gegeben. Dabei hat er aus den Vollen geschöpft und gleich 30 Spieler nominiert. Letztendlich können nur 23 Kicker mit nach Brasilien fliegen. Den endgültigen WM 2014 Kader muss der Bundestrainer am 2. Juni der FIFA melden.

Große Überraschungen werden aber nicht zu erwarten sein. Die Berufung der Youngster um Shkodran Mustafi, Leon Goretzka, André Hahn und Matthias Ginter war vielmehr eine Würdigung der klasse Leistung, die diese Spieler in der vergangenen Saison abgerufen haben. Sie dürfen sich als Perspektivspieler sehen, die künftig eine tragende Rolle in der Nationalmannschaft spielen könnten. Ihre Zeit wird kommen, aber für die WM 2014 in Brasilien fehlt ihnen noch die Erfahrung. Dieses Mal dürfen noch andere etablierte Kräfte ran.

Vier oder fünf Kadernominierte müssen heute gehen

Löw wird diesen vorläufigen erweiterten Kader am heutigen Mittwoch noch um vier oder fünf Spieler ausdünnen. Mit diesem verkleinerten Kader bricht die Nationalmannschaft schließlich am 21. Mai ins WM 2014 Trainingslager nach Südtirol auf. Die Spieler, die eine Absage bekommen, stehen als Ersatzkräfte im Falle von Verletzungen oder Krankheiten bereit.

Bei der Zusammenstreichung des Kaders wird sich Löw kaum auf Experimente wie beim gestrigen Freundschaftspiel einlassen. Im Länderspiel gegen Polen trat eine uneingespielte und unerfahrene C-Elf an, die trotz aller Bemühungen einen müden und gähnend langweiligen Kick zeigte. Man mag es ihnen verdenken: Das Durchschnittsalter der DFB-Auswahl lag mit 21,4 Jahren so niedrig wie noch nie zuvor bei einem Spiel der A-Nationalmannschaft. Nach allen Auswechslungen standen zwölf Länderspiel-Debütanten auf dem Feld, von denen sich die meisten zum ersten Mal auf dem Platz begegneten. Die Mannschaft war kein bisschen eingespielt, was die Zuschauer im Stadion und vor dem Fernseher auch deutlich zu sehen bekamen.

Erfahrung sticht Unbeschwertheit aus

Die Aussagekraft des „Testspiels“ für die WM 2014 hielt sich somit stark in Grenzen. Immerhin dürfte die Partie Jogi Löw die Entscheidung leichter gemacht haben, wem er heute eine Absage für den endgültigen WM-Kader erteilt. Außer Max Meyer (Schalke) drängte sich keinder der für den erweiterten Kader nominierten Akteure auf. Für André Hahn (künftig bei Gladbach), Meyers Vereinskollege Leon Goretzka und Shkodran Mustafi (Sampdoria Genua) dürfte heute das Abenteuer Fußball WM vorzeitig beendet sein. Löw wird ihnen mitteilen, dass sie eine großartige Perspektive in der Nationalmannschaft haben, es dieses Mal aber noch nicht reicht. Kevin Volland wird wohl aufgrund des Mangels an echten Stürmern dabei bleiben. Mario Gomez hatte Löw nach seiner langen Verletzungsphase erst gar nicht nominiert und nur Miroslav Klose in den Kader berufen.

Die 23 Spieler, die am Ende übrig bleiben, sind mit wenigen Ausnahmen ein eingepielter Haufen, von denen viele seit der WM 2010 oder gar seit der WM 2006 zusammen auf dem Platz stehen. Deutschland gilt auch nach der Bekanntgabe der WM Kader neben Brasilien, Spanien und Argentinien als einer der Top-Favoriten für den WM 2014 Titel.

Bildquelle: Thomas Holbach (CC BY-SA 2.0)

3 comments… add one
  • Leyla Link Reply

    Hallo, dr Jogi wird seinen endgültigen kader aber am 2.JUNI bekanntgeben – am 2. Juli ist etwas spät!

    Gruß
    Leyla

    • Klaus Link Reply

      Danke für den Hinweis. Richtig, es muss natürlich Juni heißen. Habe den Schreibfehler ausgebessert.

  • Bernhard Prawer Link Reply

    Ich bezweifele sehr, das dieser ausgedünnte Kader von Yogi Löw Deutschland zum Weltmeister macht. Viele Spieler sind noch verletzt, und haben sich noch nicht richtig auskuriert. Da sind die Chancen für einen Titel nicht so groß. Es fehlt in Deutschland einfach an kräftigen Nachwuchsspieler. Das jetzt noch zu drehen, ist schon viel zu spät.

Leave a Comment