14.000 Volunteers (deutsch: Freiwillige Helfer) werden während der Fußball WM 2014 in Brasilien Fans und Sportlern bei Problemen und Fragen helfen und unterstützen, wo immer sie können. Damit sie auch sofort erkannt werden, tragen die Volunteers eine einheitliche Uniform, die jetzt in Rio de Janeiro vorgestellt wurde.
Die Uniform wurde von Adidas konzipiert und wird jedem Volunteer in einem Rucksack überreicht. Zur Grundausstattung gehört eine Basecap, ein T-Shirt, eine Hose, die sich zur Bermuda umfunktionieren lässt sowie Turnschuhe und Strümpfe. In den südlicheren Spielorten Porto Alegre, Curitiba und São Paulo, wo eher kühleres Wetter während der WM 2014 zu erwarten ist, liegt dem Rucksack noch eine Mütze, Handschuhe und eine Winterjacke bei. In allen anderen WM-Städten bekommen die freiwilligen Helfer anstattdessen eine dünne, regenabweisende Jacke.
Der Grundton der Uniform besteht aus einem knalligen Blauton, der durch gelbe und pinke Elemente ergänzt wird. Durch die intensive Farbgebung können Fans die Helfer schon von Weitem erkennen. Das Muster auf der Uniform symbolisiert die für Brasilien typischen Elemente aus Karneval und der Natur (Sonne, Wellen, Bäume, Palmen und Blätter). Die bunten Farben sollen zudem die Lebensfreude, die Begeisterung und Leidenschaft der Brasilianer für das Fußball-Spektakel widerspiegeln, so die Marketingaussage von FIFA und Adidas.
Dumm nur, dass nur noch 52 % der Bevölkerung die WM im eigenen Land unterstützt. Der Rest kann keine Begeisterung für das Sport-Event bzw. die FIFA zeigen und geht regelmäßig auf die Barrikaden, um gegen die ansteigenden Lebenshaltungskosten und fehlende soziale Leistungen zu protestieren. Während Milliarden für die von der FIFA geforderten überdimensionierten WM-Bauten und die Infrastruktur ausgegeben werden, fehlt das Geld in Brasilien an allen Ecken und Kanten, vor allem aber im Gesundheits- und Bildungssektor während die Preise für Mieten, Lebensmittel und Nahverkehr immer weiter anziehen.
Aber zurück in die heile Welt der FIFA: Die brasilianische Moderatorin Fernanda Lima, die die Uniform auf dem Laufsteg präsentierte, zeigte sich absolut begeistert von den farbenprächtigen und typisch brasilianischen Uniform: „Ich fand die Uniformen schön, bequem und repräsentativ für Brasilien. Die ehrenamtlichen Helfer werden sich in dieser Kleidung sehr wohl fühlen und damit bestens für ihre Aufgabe gerüstet sein. Die Menschen hier sind extrem gastfreundlich und ich bin sicher, dass die Volunteers die Fans bei den WM-Spielen gut empfangen und sie nach Kräften unterstützen werden“.
Klingt dann doch wie von der FIFA ins Ohr geflüstert. Mir persönlich gefällt die Uniform nicht wirklich. Vor allem das Muster lässt das T-Shirt etwas billig wirken – Ed Hardy Style lässt grüßen. Gerade die männlichen Volunteers hätten sich sicher etwas Schlichteres gewünscht und nicht so ein LSD-induziertes Design. Bunte Farben, okay. Aber muss es unbedingt pink sein und dann auch noch mit großem hässlichem Muster?! Naja, immerhin bequem soll die Kluft sein, wie die PR-durchtränkten Aussagen der prominenten Gäste während der Vorstellung deutschlich machen:
Beletti (brasilianischer Ex-Fußballer): „Jeder möchte für die Ausübung seiner Arbeit gern eine bequeme Uniform haben; gute, hochwertige Kleidung. Diese Uniform für die ehrenamtlichen Helfer ist wirklich beeindruckend. So etwas trägt man gerne, und sie ist eine weitere schöne Überraschung der WM in Brasilien“
Cafu (brasilianischer Weltmeister 1994 und 2002): „Für einen Sportler geht nichts über komfortable Sportkleidung. Gleiches gilt auch für alle anderen Berufe, und auch bei den ehrenamtlichen Helfern der Weltmeisterschaft verhält es sich nicht anders. Mit gut verarbeiteter Kleidung geht man gleich viel zufriedener ans Werk. Diese Uniform ist fantastisch und spiegelt mit ihren Farben und Mustern außerdem ein wenig die Lebensfreude des brasilianischen Volkes wider“.
Branca Feres (brasilianische Synchronschwimmerin): „Wenn ein Sportler oder Fan Hilfe braucht, wendet er sich an einen der Volunteers. Diese Uniform wird während der Weltmeisterschaft ins Auge stechen. Sie ist farbenfroh und sehr schön.“
Bia Feres (brasilianische Synchronschwimmerin und Zwillingsschwester von Branca): „Als Sportlerin trage ich immer solche Kleidung. Für mich ist das Alltagskleidung. Die Uniform ist sehr schön.“
Danke, ich geh mich mal kurz übergeben ob so viel Lobhudelei.
Hier noch ein Video von der Präsentation:
Wie gefällt euch die Uniform der Volunteers? Top oder Flop?
