Wird WM 2014 in die USA verlegt?

Joseph Blatter

Joseph Blatter droht Brasilien
Bild: AsianFC, CC BY 2.0

Und wieder gibt es Gerüchte, dass die FIFA die WM 2014 verlegen könnte. Angeblich in die USA…

Wie schon vor vier Jahren, als es Medienberichte gab, die FIFA könnte Südafrika die WM 2010 entziehen und sie nach Deutschland verlegen. Auch den EM 2012 Gastgebern Polen und der Ukraine wurde seitens der UEFA des Öfteren angedroht, man werde Konsequenzen ziehen, wenn die Bauarbeiten und EM-Vorbereitungen nicht zügiger voranschreiten. Letztendlich ist nichts passiert und es wird auch nichts passieren. Die WM 2014 findet in Brasilien statt, da bin ich mir sicher!

Blatter rügt Gesetzesinitiative für vergünstigte Tickets

Laut dem schweizerischen Fußballmagazin fussballmag.ch soll FIFA-Präsident Sepp Blatter Brasilien gedroht haben, die WM 2014 in die USA zu verlegen. Grund für den erneuten Tadel ist dieses Mal jedoch nicht die Angst, die Stadien könnten nicht rechtzeitig fertig gestellt werden, sondern eine Gesetztesinitiative des südamerikanischen Landes, die vorsieht, dass ältere Zuschauer Rabatte bei den Eintrittspreisen von bis zu 50 % erwarten können. Dies widerspreche den Verträgen, die die FIFA nach der WM Vergabe nach Brasilien mit dem damaligen Präsidenten Lula geschlossen hätte. Auch befürchte die FIFA, das brasilianische TV-Sender die Spiele illegal übertragen könnten, ohne die dafür nötigen TV-Rechte zu beziehen. Weiter kritisiert der Verband die Herabsetzung des Strafmaßes für Produktpiraterie, was dazu führen könnte, das der Markt mit noch mehr gefälschten Merchandisingprodukten während der WM 2014 überschwemmt werden könnte. Dies alles würde sich in geringeren Einnahmen auswirken.

Profit ist alles was zählt

Wie wir alle wissen, geht es der FIFA in erster Linie darum, einen möglichst hohen Profit aus dem weltweit wichtigsten Sportturnier zu schlagen; nicht nur durch den Verkauf von Fernseh- und Sponsorenrechte, sondern auch durch den Verkauf der Tickets und Hospitality-Pakete. Die nachhaltige Entwicklung und ökonomische Förderung des Gastgeberlandes scheint da nur Nebensache zu sein. Die WM 2010 hat Südafrika nicht viel gebracht, wohl aber der FIFA. Der Weltfußballverband soll laut Zeitungsberichten im Zeitraum zwischen 2007 und 2010 stolze 452 Millionen Euro Gewinn gemacht haben, während die Investitionen des Gastgeberlandes weitaus höher ausfielen als die direkten Einnahmen. Natürlich darf der immatrielle Nutzen wie die Förderung des nationalen Zusammenhalts und die Schaffung eines positiven Bildes von Südafrika (–> mehr Tourismus) nicht außer Acht gelassen werden, doch können diese sehr vorübergehenden Effekte nicht über die finanziell gesehen negative Bilanz der Fußball-WM für Südafrika hinwegtäuschen.

Verlegung der WM in die USA zu teuer

Die FIFA sieht durch die die Gesetzgebung in Brasilien ihren Profit beschnitten, auch wenn das Gesetz sinnvoll erscheinen mag. Denn wenn sich die größtenteils arme brasilianische Bevölkerung keine Tickets leisten kann, bleiben die Stadien leer. Über Maßnahmen für derartige Probleme wünscht die FIFA aber selbst entscheiden zu können und so verwundert der Rüffel nicht weiter. Der Fußballverbund wird versuchen Brasilien seine Regeln aufzwängen, nicht aber tatsächlich eine Verlegung des Turniers in die USA in Erwägung ziehen. Denn dies würde nicht nur Brasilien teuer zu stehen kommen, sondern auch die FIFA und genau das wird der Verband in jedem Fall zu verhindern suchen.

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