WM 2014: Torlinientechnologie wird in allen 12 WM-Stadien installiert

Torkamera

Gerüchte zum baldigen Einsatz der Torlinientechnik gab es schon lange, doch jetzt ist es offiziell.

Fifa-Chef Sepp Blatter hat heute angekündigt, dass bei der WM 2014 in Brasilien die Torlinientechnologie in allen WM-Stadien installiert wird und somit Fehlentscheidungen künftig vermieden werden. Fälle wie das umstrittene Wembley-Tor von 1966 oder auch die Neuauflage bei der WM 2010 werden damit der Vergangenheit angehören.

Nachdem die Technik bei der Club WM im Dezember 2012 ausführlich getestet wurde, hat sich die FIFA jetzt für technische Hilfsmittel bei den kommenden Turnieren ausgesprochen. Die neue Technik kommt somit erstmals beim Confed Cup in diesem Sommer offiziell zum Einsatz und soll dann auch bei der WM 2014 die Schiedsrichter bei strittigen Tor-Situationen unterstützen, nicht aber bei bei Elfmeter-, Abseits- oder Foulentscheidungen.

Noch ist nicht ganz sicher, welche Technologie letztendlich eingesetzt wird. Es gibt verschiedene Methodiken, um darüber zu entscheiden, ob denn nun ein Tor gefallen ist oder nicht. Diese wurden bereits in diesem Artikel hier näher vorgestellt. Die FIFA will im April entscheiden, welche Technologie den Zuschlag bekommt. Bis dahin steht es auch anderen Unternehmen, die aktuell das Lizenzierungsverfahren für ihre Torlinientechnologie durchlaufen, offen, ein entsprechendes Gebot einzureichen.

Die Entscheidung stößt jedoch nicht überall auf Zustimmung. UEFA-Präsident Michel Platini ist weiterhin strikt gegen die Einführung von technischen Hilfsmitteln im Fußball und schließt einen Einsatz in den europäischen Wettbewerben kategorisch aus. Das hat jedoch nicht nur damit zu tun, dass Platini die Spannung, Emotionen und Menschlichkeit bei Fehlentscheidungen bewahren möchte, sondern hat auch finanzielle Gründe:

Wenn ich die Technik in der Champions League und Europa League einführe, kostet mich das jetzt 32 Millionen Euro für 78 Stadien. In fünf Jahren kostet es dann 54 Millionen.

Daher plädiert Platini für Torrichter als günstige Alternative, wie diese seit 2009 im europäischen Fußball zum Einsatz kommen:

Wenn der Torrichter einen Meter von der Linie entfernt ist und eine gute Brille trägt, dann kann er sehen, ob der Ball drin ist oder nicht.

Auch in der Bundesliga wird die Technik auf absehbare Zeit nicht zum Einsatz kommen.

Diskutiere mit! Bist du für die Torlinientechnologie? Geht dir die Neuerung weit genug oder forderst du auch den Video-Beweis bei Fouls, Abseits und Elfmeter? Oder sprichst du dich gar ganz gegen den Einsatz technischer Hilfsmittel im Fußball aus?

Bild: Steven Depolo (Flickr CC BY 2.0)

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