WM 2014 Kader Deutschland | Wer fährt mit zur WM nach Brasilien?

Am 2. Juni hat Bundestrainer Joachim Löw der FIFA seinen 23-köpfigen WM 2014 Kader mitgeteilt. Wer mitfahren darf, seht ihr unten in der Tabelle.

» Die Kader aller anderen 31 WM-Mannschaften sind hier verlinkt «

Der DFB hat den vorläufigen erweiterten Kader für die Weltmeisterschaft in Brasilien – bestehend 30 Akteuren – bereits am 8. Mai um 12:30 Uhr in einer Pressekonferenz bekannt gegeben.

Mario Gomez, der sieben Monate lang verletzt war und in dieser Zeit auf gerade einmal 280 Spielminuten kam, wurde zur Überraschung vieler und im Gegensatz zum ebenfalls lange verletzten Sami Khedira erst gar nicht in den erweiterten Kader berufen. Löw begründete seine Nicht-Nominierung damit, dass Gomez „körperlich nicht in der Lage gewesen wäre, bei dem Turnier zu bestehen.“ Diese Entscheidung bedeute jedoch in keinem Fall das Ende von Mario Gomez in der Nationalmannschaft. Miroslav Klose, der zuletzt auch mit Verletzungen zu kämpfen hatte, ist dagegen dabei. Klose sei „immer ein wichtiger Bestandteil“ des DFB-Teams. Löw ist überzeugt, „dass er uns helfen wird.“

Vier müssen gehen, einer kommt

Am 13. Mai stand das erste Testspiel gegen Polen an – allerdings ohne die Spieler aus Dortmund und München, da diese im DFB-Pokalfinale gegeneinander antraten sowie jene aus England und Spanien, die noch Ligaverpflichtungen hatten. Nach diesem Freundschaftsspiel strich das Trainergespann vier Akteure aus dem vorläufigen Kader (Max Meyer, Leon Goretzka, André Hahn, Marcell Jansen) und nominierte den Gladbacher Christoph Kramer nach. Mit 27 Spielern ging es schließlich ins zehntägige Trainingslager nach Südtirol. Im Trainingslager verletzte sich Lars Bender am Oberschenkel und wird für die WM 2014 ausfallen. Er brach das Trainingslager vorzeitig ab. Damit waren es nur noch 26 Spieler und drei, die Löw noch aus dem Kader streichen musste.

Die positive Nachricht: Da weder Borussia Dortmund noch der FC Bayern München ins Champions League Finale (24. Mai in Lissabon) eingezogen sind, durfte sich Joachim Löw über einen vollzähligen Kader im Trainingslager und somit eine optimale Vorbereitung freuen, was auch dem Teamspirit durchaus gut tat.

Volland, Schmelzer und Mustafi bleiben zu Hause

Am 1. Juni hatte Löw noch einmal die Chance in dem WM-Vorbereitungsspiel gegen Kamerun in Mönchengladbach (2:2) seinen Kader unter die Lupe zu nehmen, bevor er den diesen auf 23 Spieler zusammenstrich und sein endgültiges Aufgebot bestimmte.

Auch hier überraschte Löw wieder mit der Streichung des Hoffenheimer Angreifers Kevin Vollands, den viele als Alternative für den einzigen echten Neuner Miroslav Klose sahen. Vor allem, da Klose zum Zeitpunkt der Bekanntgabe noch nicht wieder 100%ig in Form war. Der 35-jährige Klose bleibt somit der einzige Stürmer im DFB-Aufgebot bei der WM 2014. Allerdings können auch Mario Götze, Thomas Müller (beide Bayern München) und Marco Reus (Borussia Dortmund) als „falsche Neuner“ in der Sturmspitze spielen.

Dass Marcel Schmelzer ebenfalls zu Hause bleiben muss, war auch nicht unbedingt abzusehen. In der linken Außenverteidigung gibt es somit nur noch die Alternative Erik Durm, der in der Vorbereitung zwar eine gute Leistung zeigte, dem es aber an der nötigen Erfahrung und Praxis fehlen könnte, nachdem er erst in dieser Saison vom Stürmer zum Abwehrspieler umgeschult wurde. Schmelzer hatte sich im Trainingslager leicht am Knie verletzt und konnte nicht voll mittrainieren. Die Streichung von Shkodran Mustafi war dagegen konsequent und zu erwarten.

Die gestrichenen Spieler stehen auf Abruf bereit, sollte es zu Verletzungen oder Krankheitsausfälle kommen.

Marco Reus mit großem Verletzungspech

Am 6. Juni knickte Offensivmann Marco Reus kurz vor der Halbzeitpause im letzten Testspiel gegen Armenien (6:1) unglücklich um und zog sich einen Teilanriss des vorderen Syndesmosebands zu, muss für sechs bis sieben Wochen pausieren. Für Reus endete somit der Traum von der WM 2014 und das nur einen Tag vor Abflug nach Brasilien. Löw hat am 7. Juni daraufhin den Innenverteidiger Shkodran Mustafi nominiert. Löws Begründung: „Es ging uns nicht darum, Marco Reus eins zu eins zu ersetzen. Unsere Qualität auf der Position hinter den Spitzen ist sehr hoch, hier haben wir mit Lukas Podolski, André Schürrle, Mario Götze, Thomas Müller, Mesut Özil, Julian Draxler und Toni Kroos genügend Alternativen. Deswegen haben wir uns für eine weitere Option für den Defensivbereich entschieden. Shkodran hat uns im Trainingslager überzeugt, er ist fit, wir haben Vertrauen in ihn. Wir wissen, dass wir uns auf ihn zu 100 Prozent verlassen können.“

Der erweiterte WM 2014 Kader

SpielernamePositionVerein
Manuel NeuerTorFC Bayern München
Roman WeidenfellerTorBorussia Dortmund
Ron-Robert ZielerTorHannover 96
Jérôme BoatengAbwehrFC Bayern München
Erik DurmAbwehr / SturmBorussia Dortmund
Matthias GinterAbwehrFC Freiburg
Kevin GroßkreutzAbwehr /MittelfeldBorussia Dortmund
Benedikt HöwedesAbwehrFC Schalke 04
Mats HummelsAbwehrBorussia Dortmund
Marcell Jansen*Abwehr / MittelfeldHamburger SV
Philipp LahmAbwehrFC Bayern München
Per MertesackerAbwehrFC Arsenal
Shkodran Mustafi**** ******AbwehrSampdoria Genua
Marcel Schmelzer****AbwehrBorussia Dortmund
Lars Bender***Mittelfeld Bayer 04 Leverkusen
Julian DraxlerMittelfeldFC Schalke 04
Leon Goretzka*MittelfeldFC Schalke 04
Mario GötzeMittelfeldFC Bayern München
André Hahn*MittelfeldFC Augsburg (künftig Gladbach)
Sami KhediraMittelfeldReal Madrid
Christoph Kramer**MittelfeldBorussia Mönchengladbach
Toni KroosMittelfeldFC Bayern München
Max Meyer*MittelfeldFC Schalke 04
Thomas MüllerMittelfeldFC Bayern München
Mesut ÖzilMittelfeldFC Arsenal
Lukas PodolskiMittelfeldFC Arsenal
Marco Reus*****MittelfeldBorussia Dortmund
Andre SchürrleMittelfeldFC Chelsea
Bastian SchweinsteigerMittelfeldFC Bayern München
Miroslav KloseSturmLazio Rom
Kevin Volland****SturmTSG 1899 Hoffenheim
*wurde am 14. Mai aus dem erweiterten Kader gestrichen und fährt nicht mit ins Trainingslager
**wurde am 14. Mai nachträglich ins WM 2014 Aufgebot berufen
*** Bender verletzte sich im Trainingslager und wurde am 23. Mai aus dem Kader gestrichen
**** wurde am 2. Juni aus dem erweiterten Kader gestrichen
***** Reus verletzte sich am 6. Juni im Testspiel gegen Armenien am Sprunggelenk, muss für sieben Wochen pausieren
****** Mustafi wurde am 7. Juni nach Reus Verletzung zurück in den Kader berufen

Eine Vorstellung der Spieler des erweiterten WM-Kaders findet ihr in folgendem Artikel: Kaderstrophal bis interessant: Löws WM Kader für Brasilien.

WM 2014 Kader aller 31 anderen Teams:

Fakten zum Aufgebot der WM 2014 Fakten:

  • Von 736 Spielern kommen 79 aus der Bundesliga. 5 davon sogar aus der 2. Liga. Damit steht Deutschland an zweiter Stelle der Länder, die die meisten Liga-Akteure stellen. Auf Platz 1 liegt wieder England. 117 Spieler, die zur WM nach Brasilien reisen, kommen aus der Premier League.
  • 2010 spielten noch 84 Spieler aller Kader in der Bundesliga. Der Rückgang ist durch die Verpflichtung vieler deutscher Nationalspieler in ausländischen Ligen zu erklären: Mesut Özil, Per Mertesacker, Lukas Podolski (alle FC Arsenal), André Schürrle (FC Chelsea), Miroslav Klose (Lazio Rom) und Sami Khedira (Real Madrid).
  • Nur neun der 32 WM-Teilnehmerländer verzichten auf den Einsatz von Bundesliga-Spielern
  • Bayern München ist zusammen mit Manchester United der Club, der die meisten WM-Profis stellt, nämlich genau 15. Dortmund, Schalke und Wolfsburg sind mit je sieben Spielern dabei.
  • Die Schweiz hat die meisten Legionäre aus der Bundesliga geholt. Neun Akteure des eidgenössischen Kaders spielen in der Deutschen Liga. Trainer Ottmar Hitzfeld weiß eben, wo guter Fußball gespielt wird ;)
  • Bosnien-Herzegowina und Japan nehmen je sieben Bundesligisten mit nach Brasilien, der Kader von Südkorea zählt fünf Bundesliga-Spieler. Je vier Deutschland-Legionäre nominierten die USA und die Elfenbeinküste.
  • Die Zahl der Legionäre aus der Bundesliga erhöhte sich im Laufe der letzten WM-Turniere kontinuierlich: Von 39 (WM 2002), über 54 (WM 2006), und 61 (WM 2010) auf den neuen Höchstwert von 62 Spielern aus den beiden deutschen höchsten Spielklassen.
  • Russland hat augenscheinlich großes Vertrauen in die eigene Liga. Der russische WM 2014 Kader besteht ausschließlich aus Fußballprofis der eigenen Premjer Liga.

Die Kader im Überblick:

  1. Algerien
  2. Argentinien
  3. Australien
  4. Belgien
  5. Bosnien-Herzegowina
  6. Brasilien
  7. Chile
  8. Costa Rica
  9. Ecuador
  10. Elfenbeinküste
  11. England
  12. Frankreich
  13. Ghana
  14. Griechenland
  15. Honduras
  16. Iran
  17. Italien
  18. Japan
  19. Kamerun
  20. Kolumbien
  21. Südkorea
  22. Kroatien
  23. Mexiko
  24. Niederlande
  25. Nigeria
  26. Portugal
  27. Russland
  28. Schweiz
  29. Spanien
  30. Uruguay
  31. USA

» Weiter zum WM 2014 Spielplan.

Bild: Deutsche Nationalelf vor dem EM 2012 Qualispiel gegen Österreich am 3. Juni 2011 | Quelle: Steindy (CC BY-SA 3.0)

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