Alles über die Fußball WM: Geschichte, Statistiken und Organisation

Geschichte der Fußball Weltmeisterschaft

Bei bisher insgesamt 19 Fußball-Weltmeisterschaften waren lediglich acht verschiedene Nationen erfolgreich – dabei gewannen die drei Mannschaften aus Südamerika (Brasilien, Argentinien, Uruguay) zusammen neun Titel, während die fünf Mannschaften aus Europa (Deutschland, Italien, Frankreich, England, Spanien) zehn Titel holten. Am erfolgreichsten waren bisher die Brasilianer, sie sich fünf Mal den WM-Pokal sicherten – die beste europäische Auswahl stellt Italien mit vier Titeln.

Gefolgt werden diese beiden Nationalmannschaften von Deutschland, das bisher an 16 WM-Endrunden teilgenommen hat und 1954, 1972 und 1990 die Weltmeisterschaft gewinnen konnte. Dazu kommen vier Vizeweltmeister-Titel und vier dritte Plätze.

Von der Premieren-Weltmeisterschaft 1930 bis zur WM 2014 in Brasilien ist es ein weiter Weg, auf dem das Turnier, und auch der Fußballsport als solcher, eine rasante Entwicklung genommen haben. Während bei der ersten Endrunde in Uruguay aus finanziellen und logistischen Gründen mit Mühe und Not 13 Nationen teilnehmen konnten (davon nur vier aus Europa), ist die Fußball-Weltmeisterschaft heute ein Milliardenprojekt, ein globales Medienereignis, bei dem nicht nur 32 Mannschaften mitspielen, sondern das auch Millionen von Menschen weltweit an ihren Fernsehgeräten verfolgen.

Die Fußball-Weltmeisterschaft hat in den vergangenen acht Jahrzehnten zahllose Geschichten zwischen Triumph und Tragödie, zwischen Sieg und Niederlage, zwischen Komödie und Drama geschrieben. Sie ist gekennzeichnet von Überraschungen, Kuriositäten und Genialität, aber auch von Skandalen, Versagen und Pannen. Und: Sie hat jede Menge Fußball-Helden hervorgebracht – Stars, die wir heute noch feiern, wie Pelé, Franz Beckenbauer oder Diego Armando Maradona. Oder die Ballkünstler, die wir mittlerweile fast vergessen haben, wie das „schwarze Wunder“ José Leandro Andrade, den französischen Stürmer Just Fontaine und den brasilianischen Dribbelkönig Garrincha.

Die Anfänge der Fussball WM

Der ersten Fußball-Weltmeisterschaft in Uruguay waren jahrelange Streitigkeiten vorausgegangen. Zwar war durch die Bildung zahlreicher nationaler Fußballverbände bereits im ausgehenden 19. Jahrhundert die Austragung internationaler Ländervergleiche ermöglicht und mit der Gründung des Weltfußballverbandes FIFA am 21. Mai 1904 eine Dachorganisation geschaffen worden, doch scheiterte die Durchführung einer Weltmeisterschaft immer wieder an weltpolitischen Ereignissen oder den Befindlichkeiten der Nationalverbände.

Bereits auf dem ersten Kongress des Weltfußballverbandes 1905 hatte der damalige Vizepräsident der FIFA, Wilhelm Hirschmann, seine Idee eines „Weltturniers“ vorgestellt – als Austragungsort war die Schweiz vorgesehen. Die Teilnehmer der Veranstaltung schwankten zwischen Begeisterung, Desinteresse und offener Ablehnung – die Tatsache, dass der Fußball in vielen Teilen Europas immer noch als „Rabaukensport“ verpönt war, trug ihr Übriges dazu bei.

So wurde zunächst die Bühne der Olympischen Spiele genutzt, um die ersten internationalen Fußballturniere – als eine Art „Ersatz-WM“ – durchzuführen. Bereits 1900 war der Fußball ins olympische Programm aufgenommen worden, doch erst durch die Vergabe der Spiele an das Mutterland des Fußballs (London 1908) gewann er innerhalb dieses großen Sportereignisses an Bedeutung. Die Zahl der teilnehmenden Nationen stieg nun stetig an und 1924 in Paris waren unter den 22 Ländern erstmals auch Auswahlmannschaften Afrikas (Ägypten) und Südamerikas (Uruguay) vertreten. Deshalb gilt diese Olympiade auch als das erste wirkliche Fußball-Weltturnier. Der überzeugende Auftritt der bis dahin völlig unbekannten „Urus“ fachte das Fußballfieber in Europa weiter an und es folgten zahlreiche Gastauftritte südamerikanischer Länder in Europa. 1928 nahmen mit Argentinien, Chile und Uruguay bereits drei Auswahlmannschaften Südamerikas am olympischen Turnier teil.

Verschiedene Faktoren waren letztlich maßgeblich für die Ausrichtung der ersten „wahren“ Fußball-Weltmeisterschaft 1930 in Uruguay: Als „Vater der WM“ gilt der Franzose Jules Rimet, der seit seiner Wahl zum FIFA-Präsidentschaft (1921) nicht nur die Strukturen des Weltverbandes gestärkt, sondern auch die Idee eines Weltfußballturniers forcierte. Zwar hatte der Fußball im Rahmen der olympischen Spiele eine riesige Popularität erlangt, doch die Tatsache, dass Teilnehmer Amateure sein mussten, führte immer wieder zur Absage einiger wichtiger Länder. Um Probleme mit dem IOC zu vermeiden, entschied sie sich die FIFA am 28. Mai 1929 für die Organisation einer eigenständigen Weltmeisterschaft. Nach der Absage verschiedener Verbände Europas, erhielt schließlich Uruguay den Zuschlag. Das Land war zu diesem Zeitpunkt die überragende Fußballnation weltweit (Olympia-Gold 1924 und 1928) und somit ein würdiger Veranstalter, der zudem mit dem „Centenario-Stadion“ über die größte Fußballarena der Welt verfügte.

Fußball WM in den Jahren 1930 – 1954

Uruguay (1930)

Die erste Fußball-Weltmeisterschaft fand vom 13.07. bis 30.07.1930 in Uruguay statt. Zwar nahmen 13 Nationen an dem Turnier teil, doch mit Belgien, Frankreich, Rumänien und Jugoslawien traten nur vier europäische Auswahlmannschaften zu dem Turnier an – Engländer, Deutsche, Italiener und auch Niederländer waren aufgrund der beschwerlichen Anreise sowie der schwierigen klimatischen Bedingungen skeptisch und stellten zudem überzogene finanzielle Forderungen (60.000 Mark Antrittsgeld), die nicht erfüllt werden konnten.

Die Südamerikaner dominierten die Weltmeisterschaft und Europa, das nur von Jugoslawien im Halbfinale vertreten wurde (1:6 gegen Uruguay), blieb chancenlos. Im Finale schlug Olympiasieger Uruguay die argentinische Auswahl vor 80.000 Zuschauern im „Estadio Centenario“ mit 4:2. Bester Torschütze des Turniers war Guillermo Stábile (Argentinien) mit acht Treffern – das erste WM-Tor der Geschichte erzielte der Franzose Louis Laurent.

Italien (1934)

Bei der zweiten WM, die vom 27.05. bis 10.06.1934 in Italien ausgetragen wurde, nahmen neben dem Gastgeber auch erstmals Deutschland, die Tschechoslowakei, die Niederlande, Österreich, Schweden, die Schweiz, Spanien, und Ungarn teil – Uruguay blieb aus Protest gegen das Fernbleiben zahlreicher europäischer Länder vier Jahre zuvor dem Turnier fern. Aufgrund der großen Anzahl gemeldeter Teams (30) musste zum ersten Mal eine Qualifikation ausgetragen werden.

Für die größte Überraschung der Endrunde sorgte die deutsche Auswahl von Trainer Otto Nerz, die im Spiel um Platz drei den Turnierfavoriten Österreich mit 3:2 besiegte. Den Titel sicherten sich die Italiener mit einem 2:1 nach Verlängerung im Finale gegen die Tschechoslowakei – zuvor hatte die „Squadra Azzurra“ das österreichische „Wunderteam“ im Semifinale durch einen umstrittenen Treffer ausgeschaltet. Torschützenkönig der Weltmeisterschaft wurde Old?ich Nejedlý, der „Mann mit den Glasknochen“, mit fünf Treffern. Sein tschechischer Mannschaftskollege, der Torhüter František Pláni?ka gilt als der Star des Turniers – mit tollkühnen Paraden hatte die „Katze von Prag“ entscheidenden Anteil am Finaleinzug seiner Truppe.

Frankreich (1938)

Am 4. Juni 1938 begann mit der Auftaktpartie zwischen „Großdeutschland“ und der Schweiz im Pariser „Parc des Princes“ die dritte Fußball-Weltmeisterschaft. Der neue „Reichstrainer“ Sepp Herberger musste nach dem Anschluss Österreichs aus zwei technisch und taktisch völlig unterschiedlichen Auswahlmannschaften eine neue Elf bilden – diese Neuformierung hatte für die als Mitfavoriten ins Turnier gestarteten Deutschen fatale Folgen. Nach einem 1:1 im Erstrundenduell gegen die Eidgenossen, scheiterte man im Wiederholungsspiel mit 2:4 und verabschiedete sich sang- und klanglos aus dem Wettbewerb. Zudem schlug der Herberger-Elf der Hass auf Nazi-Deutschland entgegen – mit Eiern, Flaschen und Tomaten wurden Spieler und Verantwortliche beworfen.

Aus Südamerika waren nur Kuba und Brasilien angereist – die brasilianischen Ballkünstler um Torschützenkönig und Superstar Leonidas da Silva spielten sich bis ins Halbfinale vor, scheiterten dort jedoch an den kampf- und einsatzstarken Italienern. Diese setzten sich letztlich auch im Finale vor 55.000 Zuschauern mit 4:2 gegen die elegant, aber uneffektiv aufspielenden Ungarn durch.

Brasilien (1950)

Nach zwölfjähriger Pause aufgrund des Zweiten Weltkrieges fand die vierte Fußball-WM vom 24.06. bis 16.07.1950 in Brasilien statt. Für die Endrunde entwarf der Architekt João Roque einen gigantischen Fußball-Tempel: das „Maracanã“-Stadion, in dem 200.000 Zuschauer Platz fanden. Wegen internationaler Ächtung waren Deutschland, Ungarn und Japan vom Turnier ausgeschlossen worden – dafür nahmen die Engländer erstmals an einer WM teil.

Nachdem der Sieger bisher immer im K.o.-System ausgespielt wurde, entschied sich die FIFA diesmal für einen Meisterschaftsmodus, wobei die 13 Mannschaften die Vorrunde in einer Zweier-, einer Dreier- und zwei Vierergruppen austrugen. Turnierfavorit England scheiterte sensationell in der Gruppenphase und zur Enttäuschung der heimischen Zuschauer verlor der hoch überlegene Gastgeber Brasilien das entscheidende Finalspiel mit 1:2 gegen Uruguay. Bester Spieler des Turniers war der Star-Stürmer der „seleção“ Ademir, der mit neun Toren Torschützenkönig wurde.

Schweiz (1954)

Für die fünfte Fußballweltmeisterschaft in der Schweiz hatten 44 Verbände ihre Nationalelf zur Teilnahme angemeldet – 16 davon qualifizierten sich für die Endrunde vom 16.06 bis 4.07.1954. Als Vertreter Mittel- bzw. Südamerikas starteten Mexiko, Brasilien und Uruguay, dazu kamen Südkorea und die Türkei als nicht-europäische Teilnehmer. Die Auswahl Ungarns galt als der große Turnierfavorit und die Mannen um Ferenc Puskás wurden dieser Rolle zunächst auch gerecht: Man fertigte Deutschland in der Vorrunde mit 8:3 ab, schickte Südkorea mit 9:0 nach Hause, schlug Brasilien im Viertelfinale mit 4:2 und schaltete den amtierenden Weltmeister Uruguay im Halbfinale ebenso mit 4:2 aus.

Im entscheidenden Finale in Bern kam es dann erneut zum Aufeinandertreffen der Ungarn und der Deutschen, die – hervorragend von Sepp Herberger eingestellt – nach einer wahren Energieleistung völlig unerwartet mit 3:2 siegten. Die Radio-Reportage von Herbert Zimmermann ist in die Geschichtsbücher eingegangen und sein Ausspruch „Aus, aus, aus! Das Spiel ist aus! Deutschland ist Weltmeister!“ gilt als legendär. Das Spiel ging als das „Wunder von Bern“ in die Annalen ein.

Tragischer Held der WM war der Ungar Sándor Kocsis, der zwar elf Tore erzielen konnte, jedoch ausgerechnet im Finale leer ausging. Auf deutscher Seite hatte Spielmacher und Torjäger Fritz Walter entscheidenden Anteil an dem Erfolg – er gilt bis heute als einer der populärsten Sportler des Landes.

Fußball WM in den Jahren 1958 – 1974

Schweden (1958)

Obwohl gemäß dem Turnus ein südamerikanischer Verband an der Reihe gewesen wäre, fanden die 6. Fußball-Weltmeisterschaften vom 8.06. bis 29.06.1958 in Schweden statt – das skandinavische Land war der einzige Bewerber in der wirtschaftlich schwierigen Situation nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Insgesamt hatten 52 Nationalverbände ihre Mannschaften gemeldet, von denen sich 14 qualifizieren konnten – dazu kamen der Gastgeber Schweden sowie der Titelverteidiger Deutschland. Italien scheiterte ebenso überraschend in der Qualifikation, wie Uruguay und Spanien. Afrika und Asien schickten keine Auswahlmannschaften zur WM, da sich alle islamischen Länder dieser Kontinente weigerten, gegen Israel anzutreten.

Brasilien präsentierte sich schon in der Vorrunde hoch überlegen und siegte eindrucksvoll gegen die UDSSR und Österreich – im Halbfinale schoss die „seleção“ die starken Franzosen sogar mit 5:2 ab. Titelverteidiger Deutschland mit dem jungen Uwe Seeler in seinen Reihen zog mit zwei Unentschieden und einem Sieg ebenso als Gruppenerster ins Halbfinale ein, wo die Mannschaft in aufgeheizter Atmosphäre auf Schweden traf. Die Herberger-Elf verlor die „Schlacht von Göteborg“ nach Platzverweis gegen Erich Juskowiak mit 1:3 und auch im Spiel um Platz drei zog man den Kürzeren – 3:6 unterlag der Weltmeister von 1954 der französischen Auswahl, für die Just Fontaine drei Mal traf. Insgesamt markierte „Monsieur Dynamite“ 13 Turnier-Treffer – ein bis heute einmaliger Rekord. Das Finale Brasilien gegen Schweden endete mit 5:2 für die Samba-Kicker um Regisseur Valdir „Didi“ Pereira und den gerade 17-jährigen Pelé. Die Brasilianer waren bei dieser WM überragend und hatten den Titel wahrhaft verdient.

Chile (1962)

Die dritte Fußball-Weltmeisterschaft auf südamerikanischem Boden fand vom 30.05. bis 17.06.1962 in Chile statt, das sich überraschend gegen Mitbewerber Argentinien durchsetzen konnte. Obwohl ein verheerendes Erdbeben 1960 den Süden des Landes zerstört hatte, meldeten 56 Fußballverbände ihre Nationalmannschaften zur Teilnahme an – 16 qualifizierten sich für die Endrunde, davon sechs „amerikanische“. Nahezu das komplette Turnier war durch defensives Spiel, wenige Tore und unfaire Spielweise gekennzeichnet – schlechte Schiedsrichterleistungen beförderten zudem, dass sich auf dem Feld wahrhafte „Schlachten“ abspielten.

Bei Sepp Herbergers letzter WM zogen die Deutschen zwar als Gruppensieger ins Viertelfinale ein, verloren dort jedoch mit ihrer defensiven Taktik 0:1 gegen Jugoslawien und schieden aus dem Turnier aus. Auch ohne Pelé, der sich bereits in der Vorrunde verletzt hatte, dominierte wieder einmal Brasilien die WM-Endrunde und holte sich nach dem 4:2-Halbfinal-Sieg und dem 3:1 im Finale gegen die ?SSR souverän den Titel. Torschützenkönig und Star des Turniers war der Brasilianer Garrincha, der noch heute als der beste Rechtsaußen aller Zeiten gilt.

England (1966)

Vom 11.07. bis 30.07.1966 wurde in England die achte Weltmeisterschaft ausgetragen, für die sich der WM-Zweite von 1962, die ?SSR, überraschend nicht qualifizieren konnte. Dafür nahm erstmals Nordkorea als Vertreter Asiens teil, schaltete Italien aus und machte den Doppelweltmeister damit zur Lachnummer. Insgesamt waren die Partien dieser WM von größerer Fairness und Spielkultur geprägt.

Nachdem Brasilien bereits in der Vorrunde aus dem Turnier geschossen worden war und sich im Halbfinale Deutschland gegen die UdSSR sowie England gegen Portugal mit jeweils 2:1 durchgesetzt hatten, kam es am 30.06.1966 zum Finale auf dem „heiligen Rasen“ des Londoner Wembley-Stadions. England siegte etwas glücklich mit 4:2, wobei eines der berühmtesten und zugleich umstrittensten Tore der WM-Geschichte das Spiel entschied: In der 101. Minute hatte Geoff Hurst den Ball an die Unterkante der Latte geknallt, dieser prallte zurück auf den Boden und Linienrichter Tofik Bachramow aus der UdSSR entschied: „Yes, behind the line“ – Tor! Während das Mutterland des Fußballs damit seinen ersten und bisher einzigen WM-Titel feierte, fühlten sich die deutschen Spieler betrogen. Torschützenkönig der WM-Endrunde wurde der Portugiese Eusebio, der mit seine Mannschaft mit neun Treffern fast im Alleingang auf Platz drei schoss.

Mexiko (1970)

Ausrichter der neunten Fußball-WM war Mexiko, das sich neben Titelverteidiger England automatisch für die Endrunde qualifiziert hatte. Erstmals wurde jeweils ein Platz für Afrika und Asien garantiert, weshalb Marokko und Israel zu ihrer WM-Premiere kamen – außerdem debütierten El Salvador und Rumänien. Das Turnier 1970 wurde in Deutschland zum ersten Mal in Farbe ausgestrahlt und ging als eine der gastfreundlichsten und auch spannendsten Weltmeisterschaften in die Geschichte ein.

Der Fußball blühte in Mexiko regelrecht auf: Nicht nur die „Rache für Wembley“ – das 3:2 der Deutschen im Viertelfinale gegen England – war von ansehnlichem attraktiven Angriffs- und Kombinationsfußball geprägt, sondern auch die Hitzeschlacht zwischen Italien und Deutschland war an Spannung kaum zu überbieten. Die Halbfinal-Partie, die die „Squadra Azzurra“ vor 80.000 Zuschauern im Aztekenstadion mit 4:3 n.V. gewinnen konnte, gilt als eines der besten WM-Spiele überhaupt. Dominiert wurde die WM aber von Doppelweltmeister Brasilien, bei dem Jairzinho wirbelte und Superstar Pelé noch einmal sein ganzes Können aufblitzen ließ. Die „seleção“ gewann jedes Spiel überzeugend und ließ sich auch beim 4:1 im Finale gegen Italien nicht aufhalten. Nach dem dritten Titel wurde der WM-Pokal „Coupe Jules Rimet“ endgültig an die Brasilianer übergeben. Deutschland erreichte im „kleinen Finale“ ein 1:0 gegen Uruguay und damit den dritten Platz – Gerd Müller holte mit zehn Treffern die Torjägerkanone.

Deutschland (1974)

Die zehnte Weltmeisterschaft ging nach zahlreichen erfolglosen Bewerbungen endlich an Deutschland und erstmals seit 1954 veränderte sich der Modus der Endrunde: Auf die Gruppenphase mit 16 Mannschaften folgte nun eine Zwischenrunde, die in zwei Gruppen im Meisterschaftsmodus ausgespielt wurde – deren Sieger bestritten das Finale. Ihre WM-Premiere feierten diesmal die DDR, Australien, Haiti und – als erstes schwarzafrikanisches Land – Zaire.

Die Überraschung des Turniers war die Nationalmannschaft Polens, die bereits in der Qualifikation England ausgeschaltet hatte und mit dem späteren Torschützenkönig Grzegorz Lato (sieben Tore), letztlich den dritten Platz erreichte. Die BRD kam – nach anfänglichen Schwierigkeiten und trotz der historischen 1:0-Niederlage gegen die DDR – ins Finale, wo man auf die favorisierten Niederländer traf. Die Oranje-Elf, die sich nach 36 Jahren wieder für eine WM-Endrunde qualifiziert und mit Johan Cruyff den überragenden Akteur des Turniers in seinen Reihen hatte, kontrollierte die Partie und belagerte das Tor der Deutschen. Dennoch setzten sich die cleveren Schützlinge von Bundestrainer Helmut Schön mit 2:1 durch und holten das zweite Mal den WM-Pokal nach Deutschland. Das entscheidende Tor im Finale erzielte der „Bomber der Nation“, Gerd Müller.

Fußball WM in den Jahren 1978 – 1994

Argentinien (1978)

Die elfte Fußball-Weltmeisterschaft vom 1. bis 25.06.1978 in Argentinien stand von Beginn an unter keinem guten Stern, da das Land unter einer Militärdiktatur litt und die politischen die sportlichen Schlagzeilen in den Hintergrund drängten. Wieder traten 16 Mannschaften zur Endrunde an, wobei sich Österreich nach langer Durststrecke für eine Endrunde qualifiziert hatte – zudem debütierten die Nationalmannschaften des Iran sowie Tunesiens.

Titelverteidiger Deutschland startete mit einem mageren 0:0 gegen Polen ins Turnier, und obwohl man anschließend Mexiko beim 6:0 förmlich überrannte, war die Stimmung innerhalb der deutschen Auswahl nach dem erneuten, recht glücklichen 0:0 gegen Tunesien mies. Auch in der Zwischenrunde gelang der Elf von Helmut Schön sehr wenig: einem 0:0 gegen Italien und einem 2:2 gegen die Niederlande folgte die so genannte „Schmach von Córdoba“ – die 2:3-Niederlage gegen Österreich, die das Ende aller Titel-(Verteidigungs-)Träume bedeutete. So spielte Brasilien gegen Italien um den dritten Platz (2:1) und Gastgeber Argentinien im Finale gegen die Niederländer. Wie vier Jahre zuvor unterlagen auch diesmal die Oranje unglücklich und Argentinien holte seinen ersten Weltmeistertitel der Geschichte. Beim 1:3 nach Verlängerung erzielte Mario Kempes zwei Tore – er war der Superstar und mit sechs Treffern Torschützenkönig dieser Endrunde.

Spanien (1982)

Die WM 1982 in Spanien brachte wieder eine grundlegende Änderung des Turniermodus mit sich: erstmals durften 24 Nationen in sechs Gruppen á vier Mannschaften an der Endrunde teilnehmen. So kamen Algerien, Honduras, Kamerun, Kuwait und Neuseeland zu ihrem WM-Debüt. In der zweiten Finalrunde wurden dann vier Dreiergruppen gebildet, deren Sieger die Halbfinals bestritten.

Der Turnierstart für den neuen Bundestrainer Jupp Derwall verlief alles andere als ideal: der arrogant auftretende, amtierende Europameister blamierte sich bereits im Auftaktspiel beim 1:2 gegen Algerien bis auf die Knochen. Nachdem man die Chilenen mit 4:1 besiegt hatte, kam es im letzten Gruppenspiel zum nächsten „Skandal“, der das Ansehen der deutschen Auswahl ramponierte. Die Deutschen gingen gegen Österreich mit 1:0 in Führung und da das Ergebnis beiden Mannschaften zum Weiterkommen reichte, stellten diese das Fußballspielen ein. Diese Partie wurde spöttisch als „Nichtangriffspakt von Gijon“ bezeichnet.

Im Halbfinale traf dann Italien auf Polen und gewann mit 2:0 – Deutschland besiegte Frankreich mit 5:4 im Elfmeterschießen und zog ins Finale ein. Dabei verspielte die Elf um Karl-Heinz Rummenigge die letzten Sympathien beim Publikum, als Toni Schumacher völlig übermotiviert in den Franzosen Patrick Battiston sprang, ihm dabei einen Wirbel brach und zwei Zähnen ausschlug. Im Endspiel ließ Italien den müden Deutschen keine Chance und holte sich mit einem 3:1 den dritten WM-Titel. Torschützenkönig wurde Paolo Rossi, der nach anfänglicher Ladehemmung zunächst die spielstärkste Mannschaft, Brasilien, mit drei Treffern aus dem Turnier schoss und anschließend in Halbfinale und Finale drei weitere Tore folgen ließ.

Mexiko (1986)

Eigentlich sollte die dreizehnte Fußball-Weltmeisterschaft vom 31.05. bis 29.06.1986 in Kolumbien stattfinden, weil jedoch die Auflagen nicht erfüllt werden konnten, durfte Mexiko die WM zum zweiten Mal innerhalb von 16 Jahren ausrichten. Der Modus wurde erneut verändert und statt der Zwischenrunde ein K.o.-System ab dem Achtelfinale eingeführt. Veranstalter Mexiko und Titelverteidiger Italien waren direkt qualifiziert – die verbleibenden 22 Startplätze wurden unter 111 Nationalmannschaften ausgespielt. Dänemark, der Irak und Kanada starteten das erste Mal bei einer WM-Endrunde.

Während Brasilien im Viertelfinale erneut an seinen Nerven scheiterte, kämpfte sich die spielerisch nicht überzeugende deutsche Auswahl bis ins Finale vor – im Halbfinale besiegte die mittlerweile von Franz Beckenbauer betreute Mannschaft Frankreich durch Tore von Brehme und Völler mit 2:0 und etablierte sich damit als Europas Nummer eins im Fußball. Die Belgier, die es überraschend bis in die Vorschlussrunde geschafft hatten, scheiterten an der argentinischen Elf, bei der der kleine Dribbler Diego Armando Maradona glänzte. Der Superstar dieser WM war es auch, der mit seinem Traumpass das entscheidende 3:2 durch Burruchaga einleitete und Argentinien damit zum Weltmeister machte. Torschützenkönig der WM wurde der Engländer Gary Lineker mit sechs Treffern.

Italien (1990)

Nach 1934 war Italien zwischen 8.06. und 8.07.1990 zum zweiten Mal Gastgeber einer Fußballweltmeisterschaft. Am Modus hatte sich gegenüber 1986 nichts geändert – erstmals dabei waren diesmal jedoch die Mannschaften Irlands, der Vereinigten Arabischen Emirate und Costa Ricas. Letztere sorgte in der Vorrunde auch gleich für eine faustdicke Überraschung, als sie die Schotten mit 1:0 besiegte – ebenso sensationell endete das Eröffnungsspiel der WM, das Kamerun mit 1:0 gegen Titelverteidiger Argentinien gewann. Im weiteren Turnierverlauf bestätigten die Afrikaner den guten Eindruck und drangen als erste afrikanische Nation bis ins Viertelfinale vor, wo sie unglücklich mit 2:3 England unterlagen.

Deutschland spielte nicht überragend, aber clever, kraftvoll und effektiv. Angetrieben vom Megastar der WM, Lothar Matthäus, marschierte die deutsche Auswahl souverän durch die Vorrunde, besiegte anschließend Tschechien sowie die Niederlande und schaltete im Halbfinale England im Elfmeterschießen aus. Da sich auch Argentinien mit einem Zittersieg gegen Brasilien sowie zwei Erfolgen im Elfmeterschießen gegen Jugoslawien und Italien ins Finale „mogelte“, kam es 1990 zu einer Premiere in der 60-jährigen WM-Geschichte: Im mit 73.603 Zuschauern ausverkauften Olympiastadion in Rom trafen erstmals zwei Länder zum zweiten Mal im Finale aufeinander – diesmal siegte jedoch Deutschland durch ein Tor von Andreas Brehme und sicherte sich den dritten Weltmeisterschaftstitel nach 1954 und 1974. Die Torjägerkanone holte sich der kleine Italiener Salvatore „Toto“ Schillaci, der sechs Treffer in sieben Spielen verbuchen konnte.

USA (1994)

Für die fünfzehnte Fußballweltmeisterschaft vom 17.06. bis 17.07.1994 in den USA hatten 129 Nationen ihre Teilnahme an der Qualifikation angemeldet – Gastgeber USA und Titelverteidiger Deutschland waren automatisch qualifiziert. Die Nationalmannschaften Boliviens, Griechenlands, Nigerias, Saudi-Arabiens und Russlands nahmen erstmals an einer Endrunde teil.

Die WM hielt einige Sensationen bereit: Bulgarien schaltete im Viertelfinale Weltmeister Deutschland aus und landete am Ende auf Rang drei, Schweden erreichte das Halbfinale und auch Rumänien spielte sich überraschend bis ins Viertelfinale. Im Gegensatz zur deutschen Auswahl, die unter Bundestrainer Berti Vogts auf der ganzen Linie enttäuschte, erfüllten die Mitfavoriten Brasilien und Italien die Erwartungen – die beiden Mannschaften standen sich im Finale gegenüber. In einer schwachen Partie holten sich die Kicker vom Zuckerhut nach 24 Jahren im Elfmeterschießen den vierten WM-Titel – ausgerechnet Italiens Leistungsträger Roberto Baggio und Franco Baresi waren die Pechvögel im Elfmeterroulette. Auch für einen anderen Superstar endete die WM tragisch: Diego Maradona wurde nach einer positiven Dopingprobe vom Turnier ausgeschlossen. Die Torjägerkrone teilten sich 1994 der Russe Oleg Salenko und der Bulgare Hristo Stoitchkov, die beide sechs Mal trafen. Salenko gelangen in einem Spiel sagenhafte fünf Treffer.

Fußball WM in den Jahren 1998 – 2010

Frankreich (1998)

Für die sechzehnte Fußballweltmeisterschaft in Frankreich gab es erneut eine Änderung des Turniermodus – zur Aufwertung der Kontinentalverbände Afrikas und Asiens spielten statt bisher 24 nun sogar 32 Mannschaften bei der Endrunde mit. Mit Jamaika, Japan, Kroatien, Südafrika und der „BR Jugoslawien“ schafften es fünf Neulinge ins Teilnehmerfeld und die Nominierung von Lothar Matthäus machte diesen zum ersten Feldspieler, der in fünf WM-Endrunden eingesetzt wurde.

Die deutsche Nationalmannschaft enttäuschte erneut, quälte sich bereits durch Vorrunde sowie Achtelfinale und schied im Viertelfinale sang- und klanglos mit 0:3 gegen das Überraschungsteam aus Kroatien aus. Wieder einmal waren es andere Fußball-Nationen, die dem Turnier ihren Stempel aufdrückten: Brasilien besiegte in einem packenden Halbfinal-Duell die Niederlande mit 4:2 – in dem anderen Semifinale setzte sich Gastgeber Frankreich mit 2:1 gegen starke Kroaten durch. Dabei spielte sich vor allem ein Akteur in die Herzen der Massen: Zinedine Zidane. Der Franzose entschied auch das Finale fast im Alleingang – er steuerte im Endspiel vor 74.000 Zuschauern im Stade de France in Paris zwei Tore zum eindrucksvollen Erfolg der „Équipe tricolore“ bei und stürzte ein ganzes Land in Ekstase. Top-Torjäger des Turniers war der Kroate Davor Šuker mit sechs Treffern.

Japan / Südkorea (2002)

Mit der siebzehnten Fußballweltmeisterschaft vom 31.05. bis 30.06.2002 in Japan und Südkorea wurde in doppelter Hinsicht Neuland betreten: Einerseits war es die erste WM auf asiatischem Boden, andererseits das erste Mal, dass zwei Länder als Gastgeber fungierten. Unter den 198 Nationen, die in der Qualifikation gestartet waren, setzten sich mit China, Ecuador, Senegal und Slowenien vier Mannschaften durch, die noch nie bei einer WM-Endrunde vertreten waren.

Deutschland hatte das Turnier mit einem 8:0-Schützenfest gegen Saudi-Arabien begonnen und holte sich mit einem Unentschieden gegen Irland und einem Sieg gegen Kamerun den Gruppensieg. Mit wenig Glanz und typischen deutschen Tugenden schaffte es die Mannschaft von Teamchef Rudi Völler sensationell sogar bis ins Finale: Im Achtelfinale bezwang man Paraguay, im Viertelfinale die USA und im Halbfinale schließlich die Südkoreaner – alle Spiele endeten 1:0! Ebenso überraschen konnten die Gastgeber Japan (Achtelfinale), Südkorea (Halbfinale) sowie die Türkei (Halbfinale). Das größte sportliche Fiasko erlebte hingegen Frankreich – der Titelverteidiger schied ohne Treffer in der Vorrunde aus.

Im Finale traf Deutschland auf Brasilien und der „Überirdische“ Oliver Kahn, Top-Star dieser Endrunde, machte den wohl schlimmsten Fehler seiner Kariere, der das 1:0 durch Ronaldo zur Folge hatte. Nach einem Konter in der Schlussphase markierte der Stürmer sein zweites Endspiel-Tor und sicherte sich mit acht Turniertreffern die Torjägerkanone.

Deutschland (2006)

Vom 9.06. bis 9.07.2006 wurde die Weltmeisterschaft zum zweiten Mal nach 1974 in Deutschland ausgetragen. Von den 197 Verbänden, die in Qualifikation gestartet waren, konnten sich erneut zahlreiche Nationalmannschaften durchsetzen, die noch nie an einer WM-Endrunde teilgenommen hatten: Angola, die Elfenbeinküste, Ghana, Togo, Tschechien, Trinidad und Tobago, Serbien-Montenegro und die Ukraine.

Die deutsche Elf, die jetzt von Jürgen Klinsmann betreut wurde, präsentierte sich offensiver denn je und entfachte im eigenen Land einen Sturm der Begeisterung, der auch durch die unglückliche Halbfinal-Niederlage gegen Italien nicht zu stoppen war. Nach dem 3:1 im „kleinen Finale“ gegen Portugal wurde die Nationalmannschaft gefeiert wie ein Weltmeister. Weniger positiv lief es bei den Brasilianern, die arrogant und kraftlos wirkten. Sie scheiterten im Viertelfinale an Frankreich – auch für England und Argentinien war da bereits Endstation – Spanien und die Niederlande kamen nicht über das Achtelfinale hinaus.

Im Finale standen mit Frankreich und Italien zwei Teams, die nicht unbedingt zu den Top-Favoriten gezählt hatten – nach dem 1:1 n.V. sowie einer Roten Karte gegen WM-Super-Star Zinedine Zidane setzte sich die „Squadra Azzurra“ am Ende glücklich im Elfmeterschießen durch. Der Deutsche Miroslav Klose holte sich mit fünf Treffern die Torjägerkanone.

Südafrika (2010)

Vom 11. Juni bis zum 11. Juli 2010 wurde die erste Fußball WM auf afrikanischem Boden ausgetragen. Nachdem sich Südafrika mit nur einer Stimme weniger nicht gegen Deutschland als Gastgeber für die WM 2006 durchsetzen konnte, bekam das Land am Kap vier Jahre später den Zuschlag. Für die Teilnahme an der 19. Fußball Weltmeisterschaft hatte sich die Rekordzahl von 200 Fußballnationalmannschaften beworben. Erstmals nahmen Serbien und die Slowakei als eigenständige Nationen teil. Serbien war bei früheren Turnieren als Teil der jugoslawischen und 2006 als Teil der serbisch-montenegrinischen Mannschaft vertreten. Die Slowakei war bereits zuvor mit der tschechoslowakischen Nationalmannschaft vertreten.

Die Deutsche Elf startete unter Bundestrainer Joachim Löw mit einem 4:0 Sieg gegen Australien ins Turnier. Im zweiten Vorrundenspiel konnte Serbien an seine starke Leistung in der Qualifikation anknüpfen und besiegte Deutschland mit 0:1. Im dritten und letzten Gruppenspiel hieß der Gegner Ghana. Ganz Fußballdeutschland zitterte, denn selbst ein Unentschieden hätte das Vorrundenaus bedeuten können. Am Ende sorgte Özil in der 60. Minute mit seinem Tor für die Erlösung. Die fulminante Leistung im Achtelfinale (4:1 gegen England) und Viertelfinale (4:0 gegen Argentinien) konnte das DFB-Team im Halbfinale nicht fortsetzen und verlor wie schon zwei Jahre zuvor im EM-Finale mit 0:1 gegen die Spanier.

Im Finale trafen schließlich Spanien und die Niederlande aufeinander, nachdem die Holländer Brasilien bereits im Viertelfinale aus dem Turnier kickten (2:1). Für beide Finalteilnehmer wäre es die erste WM-Trophäe gewesen. Am Ende setzte sich Spanien mit einem 1:0 Sieg durch und sicherte sich den ersten WM-Titel. Im Spiel um Platz drei traf Deutschland auf Uruguay. Das Match endete mit 3:2 Toren zugunsten Deutschlands und so sicherte sich unsere Elf wieder einmal einen dritten Platz.

Statistiken zur Fußball WM

Die besten Spieler

Ademir (Brasilien) wurde am 8. November 1922 geboren und verstarb im April 1996. Der Mittelstürmer absolvierte insgesamt 36 Länderspiele und kam dabei auf 32 Tore. Seine Sternstunde erlebte er bei der WM 1950 – zwar wurde er mit der brasilianischen Nationalmannschaft nur Vize-Weltmeister, dafür krönte er seine herausragende Leistung mit dem Titel des WM-Torschützenkönigs (9 Tore). Seine Stärken waren seine ausgefeilte Technik, seine Schnelligkeit und sein Torriecher.

José Leandro Andrade (Uruguay) war der erste dunkelhäutige Star des Weltfußballs und trug den Spitznamen „La Maravilla Negra“. Er wurde am 20. November 1898 geboren und verstarb am 3. Oktober 1957 in Montevideo. Zwischen 1922 und 1933 machte er 31 Länderspiele – nach dem Olympiasieg 1924 und 1928 holte er mit der Nationalmannschaft Uruguays 1930 den ersten WM-Titel. Der groß gewachsene, äußerst bewegliche Andrade spielte fast körperlos und gefiel nicht nur als technisch versierter Regisseur, sondern auch durch sein außergewöhnliches Kopfballspiel.

Roberto Baggio (Italien) wurde bei der WM 1994 zum tragischen Helden der italienischen Nationalelf: Auf dem Weg ins Finale hatte der gläubige Buddhist Nigeria, Spanien und Bulgarien mit fünf Treffern praktisch im Alleingang ausgeschaltet, um dann beim Elfmeterschießen den Ball in den Abendhimmel von Pasadena zu jagen. Brasilien wurde Weltmeister – Baggio blieb mit der „Squadra Azzurra“ nur der zweite Platz. Seine Premiere in der Nationalmannschaft hatte der damals 21-jährige Baggio 1988 gegen die Niederlande gefeiert – nach 56 Länderspielen und 27 Toren war für ihn 2004 Schluss. Der Weltfußballer des Jahres 1993 nahm insgesamt an drei WM-Endrunden teil (1990-1998).

Franz Beckenbauer (Deutschland) wurde am 11. September 1945 in München geboren und gilt als der beste deutsche Fußballer aller Zeiten. 1965 machte der sein erstes Länderspiel – bis 1977 kam der „Kaiser“ auf 103 Partien im Nationaldress, wobei er 14 Mal traf. Er nahm an drei WM-Endrunden teil und holte dabei den Titel (1974), die Vize-Weltmeisterschaft (1966) und den dritten Platz (1970). Außerdem wurde Beckenbauer 1972 Europameister und 1976 Vizeeuropameister sowie als Trainer der deutschen Nationalmannschaft Weltmeister und Vizeweltmeister. Damit ist er zusammen mit Mario Zagallo (Brasilien) der einzige Fußballer, der als Spieler und Trainer Weltmeister werden konnte.

Robert „Bobby“ Charlton (England) war über zwölf Jahre wichtiger Bestandteil der englischen Fußball-Nationalmannschaft und gilt bis heute als Inbegriff des britischen Fußballs. Der 1937 in Ashington geborene Offensivspieler machte zwischen 1958 und 1970 insgesamt 106 Spiele für England und kam dabei auf 49 Tore. Er nahm an vier WM-Endrunden teil (1958 – 1970) und konnte 1966 im eigenen Land den Weltmeistertitel erringen. Sein Markenzeichen war, neben dem schütteren Haar, die „berauschende Mischung aus Grazie und Gewalt“ (Zitat: James Lawton).

Johan Cruyff (Niederlande) kam 1947 in Amsterdam zur Welt und debütierte bereits im zarten Alter von 19 Jahren im holländischen Nationaltrikot. „König Johan“, wie er im Laufe seiner Karriere getauft wurde, war der Kapitän, Spielmacher und Torgarant der großen niederländischen Elf, die in den siebziger Jahren mit ihrem fulminanten Sturmspiel für Aufsehen sorgte. Insgesamt machte Cruyff bis 1977 in 48 Länderspielen 33 Tore – 1974 wurde er Vizeweltmeister und 1976 EM-Dritter. 1971, 1973 und 1974 kürte man ihn zu Europas Fußballer des Jahres und 1999 gewann er die Wahl zu Europas Fußballer des Jahrhunderts knapp vor Franz Beckenbauer.

Teófilo Cubillas (Peru), der mit bürgerlichem Namen Teófilo Juan Cubillas Arizaga heißt, war der überragende Spieler Perus der Siebziger. 1949 geboren, startete er mit zwanzig Jahren seine Karriere in der Nationalmannschaft, mit der er 1970 ins WM-Viertelfinale und 1978 in die Finalrunde vorstieß – 1975 gewann er zudem die „Copa América“. Sein letztes Länderspiel bestritt Cubillas am 22. Juni 1982 bei der WM in Spanien gegen Polen. Noch heute liegt „El Nene“ mit insgesamt zehn Treffern auf Platz fünf der ewigen Torschützen-Bestenliste der Fußball-Weltmeisterschaft.

Eusébio Ferreira da Silva (Portugal) wurde am 25. Januar 1942 in Mosambik (damals: Portugiesisch-Ostafrika) geboren. 1961 bestritt der Mittelstürmer sein erstes Länderspiel für Portugal gegen Luxemburg – bis zu seinem letzten Auftritt für die Nationalelf (1973) kam er in 64 Länderspielen auf 41 Tore. Seinen größten Erfolg feierte „La Pantera Negra“ bei der WM 1966 in England, wo er WM-Dritter und mit neun Treffern Torschützenkönig wurde. Ein Jahr zuvor war er bereits zu Europas Fußballer des Jahres gekrönt worden.

Just Fontaine (Frankreich) ist ein 1933 geborener, französischer Stürmer marokkanischer Herkunft, der in 21 Länderspielen zwischen 1956 und 1960 unglaubliche 30 Treffer erzielte. Seine große Stunde schlug bei der WM 1958 in Schweden: „Monsieur Dynamite“ erreichte mit Frankreich den dritten Platz und mit 13 Treffern in der WM-Endrunde stellte er einen Rekord für die Ewigkeit auf. Aufgrund eines mehrfachen Beinbruchs musste Fontaine bereits 1962 seine aktive Laufbahn beenden.

Garrincha (Brasilien), der den bürgerlichen Namen Manoel Francisco dos Santos trug, galt aufgrund einer Fehlbildung seiner Beine als behindert, als er 1933 in dem brasilianischen Dorf Pau Grande zur Welt kam. Wenngleich er wegen seines linken O-Beins, das sechs Zentimeter kürzer als das rechte X-Bein war, belächelt wurde, entwickelte er sich bis 1958 zum besten Rechtsaußen seiner Zeit. Der dribbelstarke Brasilianer, der vor allem als Vorbereiter glänzte, machte zwischen 1955 und 1966 57 Länderspiele und schoss dabei 15 Tore. Insgesamt nahm „Mané“ an drei Weltmeisterschaften teil – zweimal (1958, 1962) holte der mit der „seleção“ den Titel. 1962 wurde Garrincha mit vier Treffern Torschützenkönig der WM.

Lew Jaschin (UdSSR), geboren am 22. Oktober 1929 in Bogorodskoje bei Moskau, gilt bis heute als der beste Torwart aller Zeiten. Er hütete in 78 Länderspielen von 1954 bis 1967 das Tor der Sowjetunion und nahm an vier Weltmeisterschaften teil: 1958 und 1962 erreichte der „schwarze Panther“ jeweils das Viertelfinale und 1966 sogar Platz vier. Zudem wurde er 1956 Olympiasieger und gewann mit der sowjetischen Nationalmannschaft 1960 die Erstauflage der Fußball-Europameisterschaft. 1963 erhielt er als erster Torhüter in der Fußball-Historie die Auszeichnung als Europas Fußballer des Jahres. Lew Jaschin erlag 1990 einem Krebsleiden.

Sandor Kocsis (Ungarn) wurde am 6. Juni 1948 im Alter von 18 Jahren zum ersten Mal in die Nationalmannschaft berufen, wo er als Halbstürmer bis 1956 spielte und fabelhafte 75 Treffer markierte. „Schani“ errang mit Ungarn 1954 in der Schweiz die Vize-Weltmeisterschaft und holte sich zudem mit elf Toren die Torjägerkanone. „The man with the Golden Head“ gilt als der beste Kopfballspieler aller Zeiten.

Grzegorz Lato (Polen) wurde 1950 geboren und ist heute mit 104 Länderspielen immer noch Rekordnationalspieler Polens. Das erste Mal lief „Bolek“ am 10. November 1971 in Kraków gegen die Türkei im Trikot der polnischen Auswahl auf – 13 Jahre später verabschiedete er sich gegen Belgien. Bei drei WM-Teilnahmen (1974, 1978, 1982) erreichte Lato zweimal den dritten Platz (1974, 1982) –bei der Weltmeisterschaft in Deutschland spielte er groß auf und wurde mit zehn Treffern sogar Torschützenkönig. Bereits 1972 hatte der Rechtsaußen das olympische Fußballturnier mit Polen gewonnen.

Leonidas (Brasilien), eigentlich José Leonidas da Silva, kam 1913 zur Welt und starb am 24. Januar 2004. Er gilt als der erste Weltstar des brasilianischen Fußballs und wurde aufgrund seiner Beweglichkeit auch der „Gummi-Mann“ genannt. Der Mittelstürmer bestritt 1932 in Montevideo gegen Uruguay sein erstes Länderspiel – darauf folgten weitere 24 Spiele, in denen er insgesamt 25 Tore erzielte. „El Diamante Negro“ nahm an zwei WM-Endrunden teil: 1934 war im Achtelfinale Endstation und 1938 holte er mit Brasilien Platz drei. Im selben Jahr war er mit acht Treffern Top-Torjäger des Turniers.

Gary Lineker (England) war einer der gefährlichsten Angreifer in der Geschichte des englischen Fußballs. Der 1960 in Leicester geborene Mittelstürmer absolvierte in nur acht Jahren achtzig Länderspiele, in denen er 48 Mal traf. Seine große Stunde schlug bei der WM 1986 in Mexiko, als er mit sechs Treffern die Torjägerkanone ins Mutterland des Fußballs holte. 1990 schied er mit England unglücklich im WM-Halbfinale gegen Deutschland aus und erreichte letztlich nur den vierten Platz.

Paolo Maldini (Italien) ist der überragende italienische Linksverteidiger der neunziger Jahre. Bereits im Alter von zwanzig Jahren (1988) trat er in die Fußstapfen seines Vaters Cesare und spielte wie dieser in der Nationalelf. Nach 126 Länderspielen, in denen er sieben Tore schoss, beendete der Mailander 2002 seine Karriere in der Auswahl Italiens. Er nahm als Aktiver an vier Weltmeisterschaften teil: 1990 wurde Maldini Dritter, 1994 Vize-Weltmeister, 1998 erreichte er das Viertel- und 2002 das Achtelfinale. Mit 23 WM-Endrundenspielen liegt er hinter Lothar Matthäus auf Platz zwei der ewigen Bestenliste.

Lothar Matthäus (Deutschland) ist der Rekordhalter schlechthin im internationalen Fußball: Der deutsche Mittelfeldspieler hat die meisten Teilnahmen und Einsätze bei WM-und EM-Endrunden und war mit 150 Länderspielen (23 Tore) bis 2007 auch europäischer Rekordnationalspieler. Die größten Erfolge in der Laufbahn des langjährigen Nationalmannschafts-Kapitäns waren der Gewinn der EM 1980 und der WM-Titel 1990 in Italien – im selben Jahr wurde „Loddar“ auch zum Weltfußballer und Europas Fußballer des Jahres gewählt.

Roger Milla (Kamerun), der eigentlich Albert Roger Mook Miller heißt, war ein Nationalspieler Kameruns, der erst im „fortgeschrittenen“ Fußballeralter den Höhepunkt seiner Karriere erlebte. 1952 geboren, machte er schon mit zwanzig Jahren sein erstes Länderspiel – über zwei Jahrzehnte später sollte die letzte Partie im Trikot der „unbezähmbaren Löwen“ folgen. Milla stand bei drei Weltmeisterschaften (1982, 1990, 1994) im Kader Kameruns, wobei die WM 1990 zweifelsohne den Höhepunkt seiner Karriere darstellte. Der 38-Jährige trug mit vier Treffern maßgeblich dazu bei, dass erstmals in der WM-Geschichte ein afrikanisches Team das Viertelfinale erreichte. 1994 stellte er einen Rekord auf, als er mit seinem Tor gegen Russland im Alter von 42 Jahren und vierzig Tagen zum ältesten WM-Torschützen aller Zeiten avancierte.

Gerd Müller (Deutschland) wurde nicht umsonst „Bomber der Nation“ genannt, kam er doch in seinen 62 Länderspielen auf satte 68 Tore. Der kleine, wendige Stürmer machte am 12.10.1966 im Alter von 20 Jahren sein erstes Länderspiel – nach dem WM-Finale 1974 gegen die Niederlande beendete er mit dem Weltmeistertitel seine Karriere in der Nationalelf. Bereits 1970 war er WM-Dritter geworden und hatte sich mit zehn Treffern die Torjägerkanone geholt, zudem gewann er 1972 die Europameisterschaft.

Pelé (Brasilien) – eigentlich Edson Arantés do Nascimento – kam im Oktober 1940 zur Welt und bestritt gut 16 Jahre später bereits sein erstes Länderspiel. Als er 1971 der Nationalmannschaft den Rücken kehrte, galt er als bester Fußballer, den die Welt je gesehen hatte, als Denkmal des Weltsports. Er nahm insgesamt an vier Weltmeisterschaften teil (1958 – 1970) und wurde als einziger Spieler weltweit dreimal Weltmeister (1958, 1962, 1970). Bei seiner ersten Endrundenteilnahme stellte er einen weiteren Rekord auf: Er war der jüngster Titelträger und Torschütze der WM-Geschichte. Insgesamt brachte es die „schwarze Perle“ auf 77 Tore in 90 Länderspielen.

Michel Platini (Frankreich) war der französische Superstar der achtziger Jahre. In 72 Länderspielen (46 davon als Kapitän) machte der 1953 geborene Mittelfeldspieler und langjährige Kapitän der französischen Nationalmannschaft 41 Tore – neun davon bei der Europameisterschaft 1984, wo er sich den EM-Titel und die Torjägerkanone holte. Der Weltfußballer der Jahre 1984 und 1985 spielte drei WM-Endrunden (1978-1986): Sein größter Erfolg war der dritte Platz 1986, vier Jahre zuvor belegte er mit Frankreich Rang vier.

Romario (Brasilien) bestritt am 23.05.1987 gegen Irland sein erstes Länderspiel. Der Mittelstürmer nahm an zwei Weltmeisterschaften teil – während er 1990 nicht über einen Einsatz hinaus kam, war 1994 das Jahr von „Baixinho“: Er holte mit Brasilien den Weltmeistertitel, wurde zum besten Spieler des Turniers gewählt, belegte mit fünf Toren Platz zwei in der Torschützenliste und erhielt schließlich auch noch die Auszeichnung zum Weltfußballer. Zum Ende seiner Karriere in der brasilianischen Nationalmannschaft erzielte er im Abschiedsspiel 2005 gegen Guatemala einen Treffer – insgesamt absolvierte er 64 Länderspiele und machte 51 Tore.

Ronaldo (Brasilien) wurde am 22. September 1976 geboren und heißt eigentlich Luiz Nazário de Lima. Mit 17 Jahren lief er zum ersten Mal für die „seleção“ auf – da war er gerade 17 Jahre alt. 1994 holte er seinen ersten WM-Pokal, wurde aber nicht eingesetzt; 1998 folgte eine Vize-Weltmeisterschaft und 2002 schließlich der zweite Titel. Bei der WM in Südkorea und Japan wurde Ronaldo zum besten Akteur gewählt und gewann mit acht Treffern die Torjägerkanone. Zudem erhielt „Il Fenomeno“ zum dritten Mal – nach 1996 und 1997 – die Auszeichnung als Weltfußballer. Seit der Weltmeisterschaft 2006 führt er die ewige WM-Torschützenliste mit 15 Toren an.

Uwe Seeler (Deutschland) kam 1936 in Hamburg zur Welt und spielte in seiner Laufbahn fast 16 Jahre für die deutsche Nationalelf, in denen er bei 72 Einsätzen 13 Tore markierte. Bei seinen vier WM-Teilnahmen fehlte ihm das letzte Quäntchen Glück: 1958 wurde er Vierter, 1962 war im Viertelfinale Schluss, 1966 folgte die unglückliche Final-Pleite gegen England und 1970 der dritte Platz. „Uns Uwe“ liegt mit 21 WM-Endrundenspielen gemeinsam mit Diego Maradona auf Platz drei der ewigen Bestenliste.

Carlos Valderrama (Kolumbien) war im Laufe seiner Karriere nicht nur für seine blonde Haarpracht, sondern vor allem wegen seines exzellenten Passspiels berüchtigt. Seit seinem Debüt 1985 gegen Paraguay absolvierte der „weiße Gullit“ insgesamt 111 Länderspiele – in allen Partien trug er die Kapitänsbinde der kolumbianischen Auswahl! „El Pibé“ nahm an drei WM-Endrunden (1990-1998) teil, ehe er nach der Weltmeisterschaft in Frankreich seine internationale Karriere beendete.

Fritz Walter (Deutschland) ist die Symbolfigur des deutschen Fußballs der Nachkriegszeit. 1920 geboren, bestritt er mitten im Zweiten Weltkrieg sein erstes Länderspiel: mit 9:3 wurden im Juli 1940 die Rumänen geschlagen. Seinen größten Erfolg feierte er mit dem überraschenden Gewinn der Weltmeisterschaft 1954 in der Schweiz – noch heute gilt dieser Erfolg als das „Wunder von Bern“. Das Halbfinal-Aus gegen Schweden bei der WM 1958 besiegelte das Ende von Fritz Walters Karriere im Trikot der Nationalelf – nach 61 Länderspielen und 33 Toren machte der Stürmer Schluss.

Zinedine Zidane (Frankreich) ist ein Sohn algerischer Einwanderer, der seit 1994 in zehn Jahren 92 Länderspiele für Frankreich absolviert und dabei 26 Tore erzielt hat. Zwei davon markierte der Mittelfeldstratege im Finale der WM 1998, als er im eigenen Land den damaligen Titelverteidiger Brasilien fast im Alleingang abschoss und den „Les Bleus“ den WM-Titel sicherte. Nach dem Gewinn der Europameisterschaft 2000 und einer schwachen WM 2002 führte er die französische Elf vier Jahre später erneut ins Finale, wo sie unglücklich Italien unterlag. Kleiner Trost für „Zizou“: er wurde zum wertvollsten Spieler des Turniers gewählt. 1998, 2000 und 2003 gewann er bei der Wahl zum Weltfußballer des Jahres.

Die erfolgreichsten Fußballnationen

Platzierung Land Weltmeister Vizeweltmeister Platz 3 Platz 4 WM-Spiele
1. Brasilien 5 2 2 1 104
2. Deutschland 4 4 4 1 106
3. Italien 4 2 1 1 83
4. Argentinien 2 2 0 0 77
5. Uruguay 2 0 0 3 51
6. Frankreich 1 1 2 1 59
7. Spanien 1 0 0 1 59
7. England 1 0 0 1 62
9. Niederlande 0 3 0 1 50
10. Tschechien, CSSR 0 2 0 0 30
10. Ungarn 0 2 0 0 32

Spieler mit den meisten WM-Spielen

Platzierung Name Land Als Nationalspierl aktiv Spiele Anzahl
1. Lothar Matthäus Deutschland 1982 – 1998 25 Spiele
2. Miroslav Klose Deutschland 2002 – 24 Spiele
3. Paolo Maldini Italien 1990 – 2002 23 Spiele
4. Diego Maradona Argentinien 1982 – 1994 21 Spiele
4. Uwe Seeler Deutschland 1958 – 1970 21 Spiele
4. Władysław Żmuda Polen 1974 – 1986 21 Spiele
7. Cafu Brasilien 1994 – 2006 20 Spiele
7. Philipp Lahm Deutschland 2006 – 20 Spiele
7. Grzegorz Lato Polen 1974 – 1982 20 Spiele
7. Bastian Schweinsteiger Deutschland 2006 – 20 Spiele
11. Per Mertesacker Deutschland 2006 – 19 Spiele
11. Wolfgang Overath Deutschland 1966 – 1974 19 Spiele
11. Berti Vogts Deutschland 1970 – 1978 19 Spiele
11. Karl-Heinz Rummenigge Deutschland 1978 – 1986 19 Spiele
11. Ronaldo Brasilien 1994 – 2006 19 Spiele

Spieler mit den meisten WM-Toren

Platzierung Name Land Tore Wann?
1. Miroslav Klose Deutschland 16 2002 (5), 2006 (5), 2010 (4), 2014 (2)
2. Ronaldo Brasilien 15 1998 (4), 2002 (8), 2006 (3)
3. Gerd Müller Deutschland 14 1970 (10), 1974 (4)
4. Just Fontaine Frankreich 13 1958 (13)
5. Pelé Brasilien 12 1958 (6), 1962 (1), 1966 (1), 1970 (4)
6. Jürgen Klinsmann Deutschland 11 1990 (3), 1994 (5), 1998 (3)
6. Sándor Kocsis Ungarn 11 1954 (11)
8. Gabriel Batistuta Argentinien 10 1994 (4), 1998 (5), 2002 (1)
8. Teófilo Cubillas Peru 10 1970 (5), 1978 (5)
8. Grzegorz Lato Polen 10 1974 (7), 1978 (2), 1982 (1)
8. Gary Lineker England 10 1986 (6), 1990 (4)
8. Helmut Rahn Deutschland 10 1954 (4), 1958 (6)
8. Thomas Müller Deutschland 10 2010 (5), 2014 (5)

Wer veranstaltet die Fußball Weltmeisterschaft?

Die Fußball-Weltmeisterschaft der Männer wird vom Weltfußballverband FIFA ausgerichtet und trägt mittlerweile den offiziellen Namen „FIFA World Cup“. Sie ist ein Fußballturnier für Nationalmannschaften, das alle vier Jahre stattfindet. Die Endrunde dauert etwa vier Wochen und gehört zu den größten Sportereignissen der Welt.

Bisher fanden insgesamt 19 Fußball-Weltmeisterschaften statt: Die erste wurde 1930 in Uruguay von lediglich 13 Nationen ausgetragen, an der letzten WM 2010 in Südafrika nahmen insgesamt 32 Auswahlmannschaften teil.

Zur Bestimmung der Teilnehmer der WM-Endrunde wird innerhalb der einzelnen FIFA-Kontinentalverbände bzw. Regionalkonföderationen – Asian Football Confederation (AFC), Confédération Africaine de Football (CAF), Union of European Football Associations (UEFA), Oceania Football Confederation (OFC), Confederación Sudamericana de Fútbol (CONMEBOL), Confederation of North and Central American and Caribbean Association Football (CONCACAF) – eine Qualifikationsrunde nach unterschiedlichen Modi ausgespielt.

Der Weltfußballverband – das ist die Fifa

Ein wichtiger Meilenstein in der Entwicklung des Fußballs und der Weltmeisterschaft war die Konstituierung eines Weltverbandes am 21. Mai 1904 in Paris: der „Fédération Internationale de Football Association“ (FIFA). Der Niederländer Carl Hirschmann und der Franzose Robert Guérin gelten als zentrale Personen der Organisation, die zukünftig Länderspiele organisieren und internationalen Fußballregeln festlegen sollte. Der DFB trat wenige Stunden nach der Gründung als achtes Mitglied der FIFA bei. Heute zählt die FIFA 208 angeschlossene Nationalverbände, wie wiederum Mitglied in einem der sechs Kontinentalverbände sind. Seit 2007 hat der Weltfußballverband seinen Hauptsitz in Zürich.

Die FIFA ist für alle sportlichen, sportpolitischen, ökonomischen und organisatorischen Angelegenheiten des Weltfußballs sowie über das „International Football Association Board“ auch für die Festsetzung und Kontrolle des Regelwerks zuständig. Der Weltfußballverband führt verschiedene Wettbewerbe durch: Neben den Weltmeisterschaften im Männer-, Frauen- und Nachwuchsfußball (U17 und U20), dem Confederations-Cup und der Klub-Weltmeisterschaft, organisiert sie auch die Beachsoccer- und die Futsal-WM.

Insgesamt spielen innerhalb der Strukturen der FIFA etwa 265 Millionen Menschen organisiert Fußball, davon 30 Millionen Frauen.

Seit 8. Juni 1998 ist Joseph Blatter Präsident der FIFA. Der Schweizer steht gleichzeitig auch dem Exekutiv-Ausschuss – dem wichtigstem Gremium neben dem jährlich stattfindenden FIFA-Kongress – vor. Deutsches Mitglied des Ausschusses ist Franz Beckenbauer, der dort Anfang 2007 Gerhard Mayer-Vorfelder ablöste. Seit dem 57. FIFA-Kongress lautet der neue Slogan des Verbandes „For the Game. For the World“.

Wie oft wird die Fußball WM ausgetragen?

Der „FIFA World Cup“ wird aller vier Jahre ausgetragen. Dieser Rhythmus hat sich seit der Ausrichtung des ersten Turniers 1930 nicht verändert – nur während und kurz nach dem Zweiten Weltkrieg (1942 und 1946) fand keine Fußball-WM statt.

Wie wird die Fußball Weltmeisterschaft vergeben?

Die Entscheidung über den Austragungsort der Fußball-Weltmeisterschaft trifft das Exekutiv-Komitee der FIFA. Sollte Stimmengleichheit vorliegen, zählt dabei das Votum des FIFA-Präsidenten doppelt. Das Verfahren bzw. die Leitlinien der WM-Vergabe haben sich in den letzten Jahren stark verändert.

Während seit 1958 alle Endrunden-Turniere immer abwechselnd in Europa und einem anderen Kontinent stattfanden, so beschloss die die FIFA im Jahr 2000 ein ‚Rotationsverfahren‘, nach dem die Weltmeisterschaften im regelmäßigen Wechsel zwischen den sechs Kontinentalverbänden (Europa: UEFA, Südamerika: CONMEBOL, Nord-, Mittelamerika und Karibik: CONCACAF, Afrika: CAF, Asien: AFC, Ozeanien: OFC) vergeben werden. Damit wollte man, laut Aussage von FIFA-Präsident Joseph Blatter, sicherstellen, dass die WM 2010 von einem afrikanischen Land ausgerichtet wird.

Am 29. Oktober 2007 gab das Exekutivkomitee der Fifa bekannt, dass ab 2018 das Rotationsverfahren für die WM wieder abgeschafft wird. Der Beschluss wurde einstimmig gefasst. Hintergrund dieser Entscheidung war einerseits, dass die Anzahl potentieller Ausrichterländer in Afrika, Ozeanien, Nordamerika und auch Südamerika wesentlich geringer ist als in Europa. So hatte sich für die Weltmeisterschaft 2014 aus dem für dieses Turnier vorgesehenen südamerikanischen Verband CONMEBOL nur Brasilien als Ausrichter beworben. Diese Situation wolle man, laut Blatter, künftig vermeiden. Andererseits hätte die strikte Anwendung des Verfahrens zur Folge gehabt, dass Europa – das seit 1958 alle acht Jahre die WM ausrichtete – nur alle 24 Jahre Fußball-Weltmeisterschaften hätte austragen dürfen.

Nun können sich Verbände aus mehreren Kontinentalverbänden um die WM 2018 bewerben – einzige Einschränkung ist, dass Kontinentalverbände, in denen die letzten beiden Endrunden stattgefunden haben, ausgeschlossen sind. Demnach kann sowohl der Afrikanische Fußballverband (AFC), als auch der Südamerikanische Fußballverband (CONMEBOL) keinen Bewerber ins Rennen schicken.

Der Exekutiv-Ausschuss der FIFA traf am 19. Dezember 2008 in Tokio die Entscheidung, die nächsten beiden Endrunden – die WM 2018 und die WM 2022 – gleichzeitig zu vergeben. Für die beiden Weltmeisterschaften haben sich Russland (2018) und Katar (2022) als Gastgeber gegen die Bewerber aus Belgien/Niederlande, England, Spanien/Portugal (WM 2018) und Australien, Japan, die USA und Südkorea (WM 2022) durchgesetzt.

Für die Vergabe der Fußball-WM 2014 galten die gleichen Kriterien wie für die Fußball-Weltmeisterschaft 2006. Die Anforderungen der FIFA an ein Bewerberland sind immer sehr hoch und werden von einer Inspektorengruppe regelmäßig kontrolliert.

Wichtige Kriterien für die Vergabe sind beispielsweise die WM-Tauglichkeit der Stadien, die Verkehrsanbindungen (ausreichende Anzahl an Flughäfen), gute Bedingungen für die Medien (schließt Telekommunikation ein), die Sicherheit für Sportler, Funktionäre und Zuschauer, die medizinische Versorgung und die Hotelsituation. So fordert die FIFA z.B. für die WM 2014 55.000 Hotelzimmer. Grundlage ist neben dem Bewerbungsdossier das Einreichen einer Garantieerklärung der jeweiligen Landesregierung beim Weltfußballverband in Zürich.

Zur WM 2026 dürfen sich weder asiatische, noch europäische Länder als Ausrichter bewerben. Bislang haben Mexiko, Kanada und die drei Andenstaaten Kolumbien/Peru/Ecuador Interesse bekundet.

Welche WM-Auszeichnungen gibt es?

FIFA-WM-Pokal

Der Pokal des „FIFA World Cups“ ist eine der bekanntesten Trophäen in der Welt des Sports.

Der erste WM-Pokal der Geschichte, der „Coupe Jules Rimet“ trug zunächst lediglich den Namen „Weltpokal“, eher er 1946 nach dem FIFA-Präsidenten und „Erfinder“ der Fußball-Weltmeisterschaft, Jules Rimet, benannt wurde. Die 35 Zentimeter große und 3,8 Kilo schwere goldene Statue mit dem Abbild der Siegesgöttin schuf der französische Bildhauer Abel Lafleur.

Um die Trophäe ranken sich verschiedene Geschichten. Da der amtierende Weltmeister den Pokal damals selbst aufbewahrte, befand sich dieser während des Zweiten Weltkriegs in Italien in der Obhut von Ottorini Barassi, der ihn in einem Schuhkarton unter seinem Bett versteckt haben soll. 1966 wurde die Trophäe dann während einer Ausstellung in London entwendet – eine Woche später fand sie ein Hund in einem Vorgarten im Süden der britischen Hauptstadt wieder. Seit 1970 hatte Brasilien den Pokal aufgrund des dritten Titelgewinns dauerhaft in seinem Besitz, doch 1983 wurde dieser in Rio de Janeiro erneut gestohlen und tauchte nie wieder auf. Die Polizei geht inzwischen davon aus, dass er eingeschmolzen wurde. Heute steht eine Kopie in der Vitrine des brasilianischen Fußballverbandes.

1971 wurde für die FIFA-WM 1974 in Deutschland bei dem Italiener Silvio Gazzaniga ein neuer Pokal in Auftrag gegeben. Vorher hatten Künstler aus sieben Ländern insgesamt 50 Entwürfe eingereicht. Die in Mailand hergestellte Trophäe besteht aus 18-karätigem Gold, ist 36,8 Zentimeter groß, wiegt 6,175 Kilo und der Sockel ist mit zwei Kränzen aus Halbedelsteinen besetzt. Dazwischen befinden sich 17 Flächen, auf denen die Sieger und die jeweilige Jahreszahl eingraviert werden. Der Pokal bildet zwei Fußballspieler ab, die gemeinsam die Weltkugel mit ihren Händen nach oben strecken. Der Künstler selbst interpretiert sein Werk wie folgt: „Aus der Basis entspringen Linien, die sich in Spiralen nach oben winden und die ganze Welt aufnehmen. Aus der dynamischen Spannung der kompakten Skulptur sind die Darstellungen zweier Spieler im bewegenden Moment des Sieges herausgearbeitet.“

Im Unterschied zum ersten Pokal bleibt der FIFA-WM-Pokal immer im Besitz der FIFA – die Weltmeisterverbände erhalten lediglich eine Nachbildung. Der Pokal darf nur von amtierenden oder ehemaligen Weltmeistern angefasst werden. Selbst hochrangige FIFA-Mitarbeiter dürfen die Trophäe nur mit Samthandschuhen anfassen, wenn sie selbst nie ein WM-Turnier gewinnen konnten.

Goldener Schuh

Der „Goldene Schuh“ wird seit der WM 1982 in Spanien dem erfolgreichsten Torschützen der Fußball-Weltmeisterschaft verliehen. 2010 holte sich der deutsche Thomas Müller mit fünf Toren die Auszeichnung – im Vergleich zu Diego Forlán (Uruguay), David Villa (Spanien) und Wesley Sneijder (Holland), die ebenfalls fünf Mal trafen, hatte er aufgrund der größten Anzahl an Vorlagen die Nase vorn.

Goldener Ball

Mit dem „Goldenen Ball“ wird der beste Spieler der WM-Endrunde ausgezeichnet. Nach der Benennung von zehn Spielern durch die FIFA stimmen Medienvertreter über die Vergabe des Preises ab – der Spieler mit den meisten Stimmen bekommt den „Goldenen Ball“, der Zweitplatzierte den „Silbernen Ball“ und der Dritte den „Bronzenen Ball“. 2010 erhielt der Uruguayer Diego Forlán die Auszeichnung – vor dem Holländer Wesley Sneijder und dem Spanier David Villa. Seit der Einführung dieser Ehrung im Jahr 1982 befanden sich nur ein Mal zwei Spieler der gleichen Nation unter den Top-Drei: 2006 gewann der Franzose Zinedine Zidane vor Fabio Cannavaro und Andrea Pirlo (beide Italien).

Goldener Handschuh

Die „Lew Jaschin Trophäe“ wurde 1994 eingeführt und wird dem besten Torhüter der WM-Endrunde verliehen. Ihren Namen hat sie vom 1990 verstorbenen, legendären russischen Torwart Lew Jaschin. Bei der WM 2006 erhielt Gianluigi Buffon die Auszeichnung – vier Jahre zuvor wurde Oliver Kahn zum besten Torhüter gewählt. Seit 2010 ist die Auszeichnung als „Goldener Handschuh“ bekannt, den sich beim Turnier in Südafrika der spanische Torwart Iker Casillas sicherte.

FIFA Fair Play Award

Die fairste Mannschaft der WM-Endrunde erhält den „FIFA Fair Play Award“. Die Entscheidung der Technischen Studien-Gruppe der FIFA (TSG) basiert auf einem Punktesystem und auf von der Kommission für Ethik und Fairplay der FIFA festgelegten Kriterien. Hier zählen nicht nur gelbe und rote Karten, die eine Mannschaft erhält, sondern auch faire Gesten am Rande des Spiels. Berücksichtigt werden bei dieser Wahl jedoch nur Teams, die mindestens die zweite Runde erreichen. Nach 2006 holte sich die Nationalmannschaft Spaniens in Südafrka die Auszeichnung zum zweiten Mal die Auszeichnung.

Unterhaltsamste Mannschaft

Seit 1994 wird die „Unterhaltsamste Mannschaft“ – also die, die das Publikum mit ihrer Spielweise bei der WM am meisten gefallen hat – ausgezeichnet. Die Entscheidung wird dabei durch die Fans getroffen, die über das Internet abstimmen können. 2006 vergaben die Nutzer der Internet-Suchmaschine Yahoo den Preis an Portugal. Während der WM 2010 sorgte Deutschland laut User-Abstimmung für das unterhaltsamste Spiel.

Bester Junger Spieler

Für Spieler unter 21 Jahren, die erstmals an einer Weltmeisterschaft teilnehmen, wurde bei der WM 2006 zum ersten Mal der Preis für den „Besten Jungen Spieler“ verliehen – diesen erhielt der Deutsche Lukas Podolski. An der Wahl ist die Öffentlichkeit beteiligt – über die Website der FIFA konnten Fans drei Favoriten wählen. Die Mitglieder der Technischen Studiengruppe suchen ebenfalls drei Spieler aus und entscheiden sich basierend auf bestimmten Kriterien (wie Tore, technische Fertigkeiten, aber auch Fairplay) für eines der Talente. Der Pokal ist 30 Zentimeter hoch und 4,2 Kilo schwer und ging 2010 an Thomas Müller.

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