FIFA erlaubt Ballchip und Torkamera

Torkamera

Torkamera kommt
Bild: Steven Depolo (Flickr CC BY 2.0)

Wie bereits vor einigen Monaten berichtet, sollen bei der WM 2014 technische Hilfsmittel zur Torerkennung zum Einsatz kommen. Dies hat die FIFA jetzt einstimmig beschlossen.

Konkret geht es um die Torlinien-Technologie, mit der Unsicherheiten, ob der Ball denn nun über der Linie war oder nicht – man erinnere sich nur an das berühmte Wembley-Tor –, ein für allemal der Vergangenheit angehören werden. Dies soll mit den folgenden zwei Technologien erreicht werden:

Mit Hawk-Eye und GoalRef zur sicheren Torerkennung

Die Torlinie soll dabei durch die vom Tennis bekannte Hawk-Eye-Technologie überwacht werden. Dabei wird das Spielgeschehen von vier bis sechs Hochgeschwindigkeitskameras aufgezeichnet. Die Informationen werden von einem zentralen Computer ausgewertet und daraus die exakte Position des Spielballes berechnet. Bei einem Tor wird dann ein Signal auf eine speziell präparierte Armbanduhr des Schiedsrichters gesendet.

Als zweite Technologie wird das sogenannte GoalRef erlaubt. Dabei kommt ein magnetwellen-sensitiver Ballchip zum Einsatz, der beim Überschreiten der Torlinie ebenfalls ein Funksignal an den Schiedsrichter sendet.

Fehlentscheidungen wird es weiterhin geben

Die FIFA hat jedoch auch festgelegt, dass die Technik einzig und allein für die Überwachung der Torlinie und somit über die Entscheidung für Tor oder Nicht-Tor eingesetzt werden darf. Die Aufnahme des Spielgeschehens durch Kameras darf also nicht für andere Zwecke wie z.B. bei fraglichen Fouls, Handspiel oder Abseits herangezogen werden. Fehlentscheidungen der Schiedsrichter und somit Spiel- und Wettmanipulationen wird es also auch künftig im Fußball geben…

Doch die FIFA argumentiert, dass gerade dieser menschlicher Makel als bewahrenswert zu erachten sei und dem Sport an Spannung, Emotionen und Menschlichkeit verleihe.

Torlinien-Technik kommt zur Club WM 2012

Die Torlinien-Technik soll erstmals bei der FIFA-Club-WM 2012 in Japan und ein Jahr später beim Confed Cup 2013 eingesetzt werden.

Die Änderung der FIFA-Regeln ist insofern beeindruckend, als dass sich der Weltfußballverband und allen voran Präsident Sepp Blatter bisher immer gegen technische Hilfsmittel im Fußball ausgesprochen hatte. Von der FIFA wird sie als größte Fußball-Revolution seit Einführung der Gelben und Roten Karte vor 42 Jahren gefeiert. Zur Einführung der Technologie äußerte sich Blatter jetzt dann auch ganz anders: „Das ist keine Alternative mehr, sondern eine Notwendigkeit“. Recht hat er, endlich einmal ein Schritt in die richtige Richtung, auch wenn die Einführung z.B. in der Bundesliga noch einige Zeit auf sich warten lassen dürfte und der Gedanke der technischen Unterstützung zur Vermeidung von Fehlentscheidungen nicht zu Ende gedacht und konsequent umgesetzt wurde.

Wembley-Tor von 1966:

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