Eigentlich war von Beginn an alles klar: Das Endspiel der Weltmeisterschaft 2014 sollte im legendären Stadion Maracanã in Rio de Janeiro stattfinden und das Eröffnungsspiel in São Paulo, der größten Stadt Brasiliens. Dort war auch längst das Morumbi-Stadion des FC São Paulo als WM-Spielstätte auserkoren worden, doch nach einem Beschluss des lokalen Organisationsteams wurde das Stadion im Juni aus dem Projekt WM 2014 ausgeschlossen.
Seitdem ranken sich die Spekulationen um eine mögliche neue Arena in der Stadt, die sich hinsichtlich des Eröffnungsspiels der Konkurrenz durch Salvador da Bahia, Belo Horizonte und der Hauptstadt Brasília ausgesetzt sieht.
Derzeit existieren in São Paulo zwei Modelle für ein neues WM-Stadion. Favorisiert wird dabei das von Traditionsclub Corinthians in Itaquera im Osten der Millionenmetropole geplante Projekt, das Platz für 48.000 Zuschauer bieten und aus dem derzeit 18.000 Zuschauer fassenden Estádio Alfredo Schürig entstehen soll. Da die geplante Kapazität nicht den FIFA-Vorstellungen für ein WM-Eröffnungsspiel entspricht, könnte das Fassungsvermögen durch Zusatztribünen temporär erhöht werden, wobei Corinthians bereits klargestellt hat, die dafür anfallenden Kosten von rund 70 Millionen Euro nur mit Hilfe der FIFA und privater Sponsoren aufbringen zu können.
Verschiedenen Medienberichten zufolge hat die Staatsverwaltung von São Paulo mit dem Umbau des Pacaembu–Stadions, der aktuellen Heimspielstätte von Corinthians und Palmeiras, eine Alternative in der Hinterhand. Derzeit werden offenbar zwei Entwürfe diskutiert, wobei nur der größere und teurere Plan, eine Kapazität von 65.000 Sitzplätzen zu schaffen, die FIFA-Voraussetzungen für das Eröffnungsspiel erfüllen würde. Die kleinere Lösung ist nur für 45.000 Besucher angedacht und würde dazu führen, dass im Januar 2011 das Eröffnungsspiel an eine andere brasilianische Stadt vergeben wird, was die Stadt São Paulo aber unter allen Umständen vermeiden will.