Heute Abend um 20:30 Uhr steigt in Boca Raton (Florida) das erste von zwei Testspielen während der USA-Reise. Zunächst muss unsere Elf gegen Ecuador ran.
Da die Stammspieler von Borussia Dortmund und Bayern München wegen des Champions League Finals nicht mit in die USA reisen konnten und auch Özil und Khedira (Real Madrid) sowie Miro Klose (Lazio Rom) noch bei ihren Vereinen im Einsatz sind, wird Löw heute einen Kader auflaufen lassen, den wir so noch nicht gesehen haben.
So wird z.B. der Länderspiel-Debutant Max Kruse (SC Freiburg, bald Gladbach) von Beginn in der Sturmspitze auf dem Feld stehen. In der Doppelsechs kommen Roman Neustädter und Lars Bender zum Zuge. Die Verteidigung bilden Benedikt Höwedes, Per Mertesacker, Heiko Westermann und Marcell Jansen. Im Tor wird René Adler sein Bestes geben. Einzig zur Aufstellung im offensiven Mittelfeld wollte sich Bundestrainer Jogi Löw noch nicht äußern. Vermutlich wird Jogi hinter der Spitze jedoch auf Andre Schürrle, Julian Draxler und Lukas Podolski setzen. Poldi, der in den letzten Spielen nur noch zweite Wahl war und immer öfter die Bank drücken musste, bei Arsenal aber durchweg gute Leistungen zeigte, sollte die Chance nutzen und sich für die kommenden Spiele (und auch die WM Qualifikation) empfehlen.
In jedem Fall wird Löw viel ausprobieren und die sechs Wechselmöglichkeiten pro Spiel voll ausschöpfen. Und so dürfen sich vielleicht auch die anderen drei Neulinge Philipp Wollscheid, Nicolai Müller und Sidney Sam auf ein paar Länderspielminuten einstellen, die der Bundestrainer in den höchsten Tönen lobte: „Die Neuen hinterlassen einen sehr, sehr guten Eindruck. Wollscheid im Kopfballspiel, Müller zeigt einen guten Zug zum Tor. Kruse ist ein ganz schlauer, raffinierter Spieler und Sam sehr dribbelstark.“
Dennoch sollte sich der Weltranglistenzweite seiner Sache nicht zu sicher sein. Ecuador ist derzeit in Höchstform, steht in der südamerikanischen WM-Quali auf Platz 2 hinter Argentinien. Man dürfe den vor Selbstbewusstsein strotzenden „nicht alltäglichen Gegner“ nicht unterschätzen, warnt auch Löw: „Sie sind die Nummer zehn der FIFA-Weltrangliste, haben im Februar Portugal 3:2 geschlagen. Die Mannschaft ist süchtig nach Zweikämpfen, besteht aus robusten Spielern, die ihren Körper wahnsinnig einsetzen.“
Mit einer stabilen Defensive und schnellen Angriffen will unsere C-Nationalelf dagegen halten. „Wichtig ist, dass wir eine gewisse Stabilität erreichen, uns nicht auf einen offenen Schlagabtausch einlassen. Auch das Wetter kommt Ecuador eher entgegen“, so der Bundestrainer.
Bild: SaraYeomans (Flickr CC BY 2.0)