Recife will kein WM 2014 Fanfest. FIFA droht mit Klage

Recife ist einer der Vorrundenspielorte der deutschen Nationalelf. Hier trifft das DFB-Team am 26. Juni um 13 Uhr Ortszeit (18 Uhr MESZ) auf Klinsis Auswahl aus den USA. Die Stadt weigert sich bisher, ein Fanfest samt Public Viewing zu organisieren, wie wir seit 2002 aus den WM-Spielorten kennen. Jetzt droht der Fußball-Weltverband FIFA mit rechtlichen Schritten.

Recifes Bürgermeister Geraldo Julio begründet sein Votum gegen ein Fanfest mit zu erwartenden Protesten der brasilianischen Bevölkerung. Die öffentlichen Kosten der Fanmeile werden mit etwa 20 Millionen Reales (ca. 6,1 Millionen Euro) veranschlagt. Zu viel, meint Julio. Die Ausgabe der Steuergelder für das Fanfest würde wie schon zum Confed Cup 2013 heftige Demonstrationen schüren. Seit Monaten protestieren die Bürger Brasiliens gegen die hohen Ausgaben für die Fußball WM 2014, während die Preise für Lebensmittel, Unterkünfte und öffentliche Verkehrsmittel kontinuierlich steigen und das Geld für wichtige Bauvorhaben wie neue Schulen und Krankenhäuser fehlt.

Die FIFA beharrt jedoch auf die Einhaltung der Verträge: „Es ist eine Pflicht der Städte. Wenn jemand einen Vertrag hat und eine Seite erfüllt ihn nicht, gibt es legale Mittel, die man anwenden kann. Bisher haben wir noch nicht die Maßnahmen studiert, die wir ergreifen können. Bisher vertraue ich fest darauf, dass es in allen zwölf Städten Fan-Feste gibt“, beklagte sich Thierry Weil, Marketing-Chef der FIFA.

Erst letzte Woche hatte Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff angekündigt, dass im Falle von gewaltätigen Protesten auch das Militär zum Einsatz kommen könnte. Insgesamt stünden 21.000 Soldaten aus Armee, Marine und Luftwaffe als “Notfallkräfte” zur Verfügung, sollte die Staatspolizei bei Demonstrationen der Lage nicht alleine Herr werden.

Fans, die zur WM 2014 nach Brasilien reisen und keine WM-Tickets fürs Stadion ergattern konnten, dürfen also weiterhin darauf hoffen, dass sie auch in Recife nicht auf ein Fanfest verzichten müssen.

Bildquelle: Guilherme Jófili (CC BY 2.0)

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